FolkWorld Live Review 09/2004 von Adolf Goriup

Festival de Cornouaille in Kemper, 25. Juli 2004.
Les voix de la Terre

Quimper Festival, photo: Adolf GoriupSonntagabends waren einige der besten Folk Musiker aus der Bretagne, Wales, Irland und Schottland im Pavillon de Penvilliers in Kemper zu Gast. Gilles le Bigot (Gitarre) hatte 4 Sängerinnen und 9 Musiker eingeladen und mit ihnen eine einzigartige Inszenierung keltischer Folkmusik für das Festival de Cornouaille in Kemper einstudiert.

Karen Matheson (Gesang), Donald Shaw (E-Piano und Akkordeon) und Ewen Vernal (Kontrabass) von der schottischen Spitzenband Capercaillie haben gaelisch/schottische Klänge von den Highlands mitgebracht. Karan Casey (Gesang) und die beiden Mitglieder ihrer Band, Robbie Overson (Gitarre) und Niall Vallely (Concertina und Low Whistle) erfüllten den Saal mit irischem Folk, während Julie Murphy (Gesang) Wales repräsentierte. Jean-Michel Veillon (Flöten), Bernard le Dreau (Tenor Saxophon) Ronan Pinc (Fiddle) und Patrick Boileau (Drums und Perkussion) wie auch die Kan ha Diskan Sängerin Marthe Vassallo vertraten den bretonischen Folk.

Quimper Festival, photo: Adolf GoriupDas Konzert schien ausverkauft zu sein und das Publikum wartete gespannt auf den Beginn des Spektakels. Gilles le Bigot, der uns durch den Abend führte hatte eine ausgezeichnete Mischung von bretonischer, walisischer, irischer und schottischer Folk Musik zusammengestellt. Auch einige Eigenkompositionen der Künstler frischten das Programm auf, wie Karan Caseys Ballade Distant Shore, die von allen vier Sängerinnen gemeinsam gesungen wurde.

Neben den selbstverständlich im Mittelpunkt stehenden Vokalstücken kamen jedoch auch die Musiker zum Zug und wir hörten neben slow reels und einer 'schottischen' Gavotte von Donald Shaw auch Niall Vallelys slow air Malfunction Junction. Marthe Vassallo sang ihre wunderschönen bretonischen Tänze solo oder in Begleitung von Julie Murphy bzw. Karen Matheson. Julie Murphy brillierte mit zwei walisischen Liedern und als ehemaliger Linguist war ich von der Ähnlichkeit der beiden gaelischen Sprachen der britannischen Gruppe fasziniert (Bretonisch und Walisisch).

Höhepunkte des Konzerts waren sicher die Duette von Karan Casey und Karen Matheson bei Lord MacDonald und Curra Road.Quimper Festival, photo: Adolf Goriup Karen Matheson sang zwei wunderschöne gaelische Balladen und war auch der Mittelpunkt bei dem die Vorstellung abschließenden Oran. Als Gilles le Bigot dieses ansagte, machte uns Marthe darauf aufmerksam, dass nur ein wirklich tumultartiger Applaus sie dazu bringen konnte eine Zugabe zu spielen. Und Karan fügte schmunzelnd hinzu, dass sie schließlich auch zum Fest-Noz möchten.

Doch gab es lautstarke Standing Ovations und nur allzu gerne kamen sie zurück und boten uns eine a Kapella Vorführung vom Feinsten. Mit einer Reprise von Oran verabschiedeten sich die 13 Musiker endgültig und genossen den wohlverdienten Applaus. Ich möchte den Veranstaltern, dem metteur en musique Gilles le Bigot und den Künstlern zu dieser Vorführung gratulieren und ihnen danken. Wir hatten das Glück bei einem Konzert dabei zu sein, das die Folk Musik von seiner besten Seite zeigte und sie eindeutig als Kunstform definiert. Ich weiß nicht ob es aufgenommen wurde, die Akustik und der Klang waren hervorragend und es wäre schade, wenn wir dies nicht mit anderen Musikliebhabern teilen können.

Photo Credit: Adolf Goriup


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 09/2004

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