FolkWorld Ausgabe 32 12/2006; Live-Bericht von Adolf Goriup


Maria Kalaniemi und Olli Varis
Stanser Musiktage, Theater Mürg, 27.04.2006

Die Stanser Musiktage entstanden 1994 unter der Regie von Christoph Risi und entwickelten sich in den vergangenen 12 Jahren von einer kleinen Veranstaltung von 4 Konzerten zu einem erstaunlichen Event von 16 Konzerten mit einem bemerkenswerten Rahmenprogramm. Ich hatte das Glück zu einem Konzert mit der außergewöhnlichen finnischen Akkordeonspielerin Maria Kalaniemi eingeladen zu werden. Maria Kalaniemi ist den zahlreichen Fans des Accordion Tribe, eines großartigen Projekts des slowenisch-amerikanischen Akkordeonisten Guy Klucevsek, sicherlich ein Begriff. Sie kam mit Ihrem Partner Olli Varis an der Gitarre nach Stans.

Maria Kalaniemi betrat um 21.00 Uhr die Bühne und begann das Konzert mit einer wunderschön gespielten Melodie, die, getragen von dem vollen Klang des Akkordeons, von Maria mit engelsgleicher Stimme gesungen wurde. Die Maria Kalaniemi, photo by Adolf Goirup Stille und Schönheit der Musik ließ die zahlreichen Fotografen mit äußerster Zurückhaltung arbeiten. Später verbanden sich die lyrischen Töne des Akkordeons mit den gefühlvoll und virtuos gespielten Klängen der Gitarre.

Das Zusammenspiel von Kalaniemi und Varis war atemberaubend schön und die, wie es ein Freund von mir ausgedrückt hat, "elegischen" Kompositionen von Kalaniemi wie auch die traditionellen Hirten- und Zigeunerlieder erzeugten eine beinahe ehrfurchtsvolle Stimmung. Die beiden Künstler beschränkten sich jedoch nicht auf stilles Liedgut, sondern sie spielten auch mitreißende Tänze wie Polkas und Märsche, bei denen die beiden Instrumente Zwiesprache halten zu schienen.

Eines meiner Lieblingsstücke war sicherlich das schwedisch-finnische Lied "Magdalena", bei dem Varis sein perfektes Gitarrenspiel zeigte und Kalaniemi das Publikum mit ihrem wunderschönen Gesang bezauberte. Ein weiterer Höhepunkt war die allerletzte Zugabe, zu der Maria Kalaniemi ohne Akkordeon auf die Bühne zurückkam. Sie verabschiedete das Publikum mit einem alten finnischen Liebeslied, das sie A Capella sang.

Das Duo bot dem Publikum eine musikalische Reise in den äußersten Norden Europas und verband dabei die traditionellen Klänge mit virtuoser Instrumentalität und Elementen aus anderen Stilrichtungen. Dem Konzert sehr nahe kommt Kalaniemis neuer Tonträger "Bellow Poetry", den ich jedem Liebhaber des Akkordeons empfehlen kann.

Website: www.mariakalaniemi.com

Photo Credit: Maria Kalaniemi (by Adolf Goriup).


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 12/2006

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