FolkWorld Ausgabe 42 07/2010; Live-Bericht von Adolf „gorhand“ Goriup


Showcase für 3 atemberaubende Stimmen
Ganes @ sphères, Zürich, 10. Mai 2010

Das sphères in der Hardturmstrasse in Zürich ist eine gemütliche Bar, eine Buchhandlung mit ausgesuchten Exemplaren, aber auch ein Kulturtreffpunkt. Die drei jungen Frauen aus dem Dorf La Val in Südtirol suchten für sich, ihre zwei akustischen Gitarren, die zwei Geigen, die drei Mikrophone und ihren Keyboarder David Lackner mitsamt Klavier einen Platz auf der mit Büchern ziemlich vollgestopften Bühne. Das gab dem Ganzen eine heimelige und intime Atmosphäre und dank des akustischen Set-ups wurde das Konzert tatsächlich zu einem perfekten Showcase für die drei atemberaubenden Stimmen.

Maria Moling

Elisabeth & Marlene Schuen,

Ganes @ FolkWorld: FW#42, #42

Icon Movie @ www.youtube.com

www.ganes-music.com

Maria Moling studiert Schlagzeug in Klagenfurt, spielt aber bei Ganes Gitarre und Perkussion. Sie überzeugt mit kreativer Vokalartistik, jauchzt, gibt rhythmische Laute von sich, singt dann aber mit warmer Bluesstimme "Bel müs". Es ist schwierig zu sagen was mir besser gefällt: die musikalisch großartig arrangierte CD-Version oder die schlichte, aber wirkungsvolle Kombination von Gitarre, Klavier und den wunderschönen Stimmen.

Marlene Schuen hat Jazzgesang studiert und lebt in München. Sie spielt die Violine, greift aber auch gelegentlich zur Gitarre wie bei "Tristëza é". Der coole Brazil-Rhythmus und ihr kräftiger und ausdrucksvoller Gesang erinnern mich an den Sound von Stan Getz. Ihre perfekt ausgebildete Stimme kontrastiert mit dem teilweise experimentellen Gesang Marias und passt ausgezeichnet, da beide ein sehr warmes Timbre in der Stimme haben.

Und dann kommt noch die klare klassisch ausgebildete Stimme von Elisabeth Schuen dazu. Sie brilliert bei "Dorm sauri" mit klassischem Ariengesang, bei dem sie einen halben Meter vom Mikrophon wegging, um nicht die beiden anderen Stimmen zu übertönen. Zudem ist ihr Spiel auf der Violine hervorragend und sie überzeugt auf der Bühne mit Lebensfreude und ausdrucksstarker Mimik.

Dass die vier Freude am Konzert hatten, merkte man ihnen an und wegen des intimen Kreises blieb auch das Lampenfieber nicht aus, wie sie mir nach dem Konzert verrieten. Es war ein wunderbarer Abend und obwohl die CD außergewöhnlichen Klanggenuss garantiert, sind Ganes live und unplugged ein unvergessliches Erlebnis.

Photo Credits: (1)-(2) Ganes (by Adolf „gorhand“ Goriup).


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2010

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