FolkWorld Ausgabe 42 07/2010

Nachrichten

++ Dietrich Kittner ++ Klaus der Geiger ++ Thomas Friz ++ Roger Stein ++ Louisiana Red ++ Friedl Preisl ++ Frank Wulff ++ DVDs ++ GEMA ++ Black-Magazin ++ creole-Weltmusikpreis ++ Demnächst ... ++ Vuvuzela ++ Shantel ++

  Before the Wells Go Dry - Gewinnt Irish Folk Festival CDs!  

Irish Folk Festival Logo

Dank Magnetic Music und dem Irish Folk Festival sind wir in der Lage, jeweils 2 CDs von den Doonans, Niamh Ní Charra und Mat Walklate zu verlosen.

Verlosung abgeschlossen!

Festival Info



Happy Birthday

www.dietrich-kittner.de
Dietrich Kittner, *30.05.1935, Oels, Schlesien. Der Kabarettist und Liedermacher ist ein rundes 3/4-Jahrhundert alt und feiert gleichzeitig sein 50. Bühnenjubiläum. Legendär war seine (bis 1996) Vorstellungszahl von jährlich rund 200 Auftritten. Unter anderem erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis und den Deutschen Kleinkunstpreis. Günter Wallraff schrieb über Kittner: Er ist der Einzelkämpfer und Partisan, der sich wesentlich weiter vorwagt auf feindliches Terrain als alle Etablierten des politischen Kabaretts zusammen. Kittner, der Mitte der sechzigerJahre aus der SPD ausgeschlossen wurde, provozierte Ämter und Behörden mit seinen Programmen und Aktionen, so wurde er z.B. 1965 auf offener Straße mit Stahlhelm und Gasmaske festgenommen.

Klaus der Geiger

Klaus der Geiger "Wer sich nicht wehrt..."

Das Ganze war als Protest gegen die Notstandsgesetze gedacht. Im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen hat er seit 1973 quasi Fernsehverbot.

Klaus der Geiger, *1940. Der bekannteste Straßenmusiker Deutschlands wurde als Klaus von Wrochem im Erzgebirge geboren und wuchs in Berlin auf. 1960 ging er zum Geigenstudium an die Musikhochschule Köln und spielte als Aushilfsgeiger in verschiedenen Sinfonie-Orchestern und im WDR. Nach zweijährigem Aufenthalt in den USA wurde er - geprägt von Vietnamkrieg und Hippiekultur - nach seiner Rückkehr 1970 Kommunarde und Straßenmusiker. Als Klaus der Geiger ist er bundesweit bekannt, und häufig auf Demonstrationen gegen Umweltverschmutzung, Atom, Krieg und Rassismus zu hören. Seine Markenzeichen sind Geige und Latzhose, seine Musik ist eine Mischung aus Jazz, Folk und Klassik mit deutlichen, oft zu aktuellen Anlässen produzierten Texten.

Thomas Friz, *05.03.1950, Göppingen. Nach dem Studium der Theologie in Tübingen begann Thomas Friz eine musikalische Karriere, zunächst mit Lieder a la Reinhard Mey, später eher politischen Chansons. 1974 kam es zusammen mit Erich Schmeckenbecher zur Gründung des Duos Zupfgeigenhansel, benannt nach dem Wandervogel-Liederbuch "Der Zupfgeigenhansl". 1976 wurde die erste Schallplatte eingespielt, im gleichen Jahr erfolgte die Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Beide Liedermacher wurden 1978 als "Künstler des Jahres" von der Deutschen Phono-Akademie ausgezeichnet. Zupfgeigenhansel veröffentlichte mehr als zwei Dutzend Schallplatten und spielte europaweite Konzerte.

"Thomas Friz & Pankraz"
Seit der Auflösung des Duos 1986 ist Thomas Friz mit jiddischen und deutschen Volksliederprogrammen solo aktiv. Zu seinen Vertonungen gehören u.a. Texte von Theodor Kramer, Hoffmann von Fallersleben und Kurt Tucholsky. 1994 wurde er von Skinheads zusammengeschlagen, sodass er erst mühsam wieder lernen musste, Gitarre zu spielen. Erst 2008 erschien unter Mitwirkung des Dresdner Quartetts Pankraz wieder eine CD von ihm.


Herzliche Glückwünsche

www.wortfront.de
www.meissener-drossel.de
Roger Stein ist der Preisträger der Meissener Drossel, die dieses Jahr zum ersten Mal verliehen wurde. Dieser Preis ehrt die Arbeit um das deutschsprachige Lied und Chanson und Roger Stein wurde im Finale einstimmig von Jury und Publikum zum Sieger auserkoren. Aus der Begründung: Roger Stein erweist sich als würdiger 1. Preisträger der Drossel, weil neben seinem charmanten Auftreten, den intelligenten Texten voller Tiefsinn und Sprachwitz und seiner Musikalität vor allem eines besticht: seine Glaubwürdigkeit.

www.louisiana-red.de
www.rufrecords.de
Der in Hannover lebende US-Bluesmusiker Louisiana Red wurde auf den diesjährigen Blues Music Awards der Blues Foundation in Memphis, Tennessee, für sein aktuelles Album "Back To The Black Bayou" (RUF 1149) mit dem Blues Music Award als bester Akustik-Künstler ausgezeichnet. Die Aufnahmen waren 2008 im Rahmen des norwegischen Notodden Blues Festivals entstanden.

www.bunkerei.at
Im Juni 2010 wurde an Friedl Preisl (Leiter des Akkordeon-Festivals und des KlezMORE-Festivals) im Wiener Rathaus das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. Bis Ende August bietet Wiens rührigster Musikveranstalter mit dem Klezmer-Brunch in der Bunkerei seinem Publikum noch einen wöchentlichen, hochsommerlichen Musikgenuss.


R.I.P.

Ljiljana Buttler "Frozen roses"
Ljiljana Buttler (1944-2010). Die gebürtige Roma-Sängerin Ljiljana Petrović wuchs in einer kleinen bosnischen Ortschaft als Tochter einer Sängerin und eines Akkordeonisten auf. Sie sprang gelegentlich in Lokalen für ihre Mutter ein, bevor sie selbst mit ihrem balladesken, sparsam instrumentierten Gypsy Soul Karriere machte. Bei Ausbruch des Jugoslawienkrieges emigrierte Ljiljana mit ihren Kindern nach Deutschland. Gelegentlich sang sie noch auf Hochzeiten und Taufen im Ruhrgebiet, zu Beginn des Jahrtausends tat sie sich mit der bosnischen Gruppe Mostar Sevdah Reunion zusammen, mit der sie auch mehrere Alben aufnahm. Ljiljana Buttler starb am 26. April 2010 in Düsseldorf.

Ougenweide "Herzsprung"
V/A "Tribut an Ougenweide"
Frank Wulff (1953-2010). Der Mitbegründer der legendären Mittelalterrockband Ougenweide, Frank Wulff, starb vollkommen unerwartet am 19. März mit 57 Jahren – nur knapp einen Monat vor Erscheinen der neuen Ougenweide-CD "Herzsprung", an der er die vergangenen zehn Jahre gearbeitet und über deren Fertigstellung er sich so gefreut hatte.
Ougenweide wurde 1970 in Hamburg gegründet, vor allem inspiriert durch britische Bands wie Amazing Blondel und Jethro Tull und deren Verbindung von mittelalterlichen Melodien, Texten und Instrumenten mit Folk- und Rockmusik. Auf Rat ihres Produzenten Achim Reichel wandte man sich von englisch- zu deutsch-sprachiger Musik zu. So wurden Stücke wie Neidhart von Reuenthals "Ougenweide" und die "Merseburger Zaubersprüche" vertont. Frank Wulff spielte Holzblasinstrumente aller Art, sowie Saiteninstrumente, Fiedel und Drehleier. Nach der Auflösung der Minne-Rocker in den achtziger Jahren produzierte Wulff Theater- und Fernsehmusik. Im Studio arbeitete er u.a. mit Pentangle, Achim Reichel und Etta Scollo zusammen.



Kennzeichnungspflicht für DVDs

Die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) hat zum 1. April diesen Jahres neue Kennzeichnungen beschlossen. Ab sofort müssen alle filmischen Bildträger vorne auf dem Cover sowie auf dem Datenträger – nicht, wie bislang üblich, nur hinten auf dem Cover – mit einer Altersfreigabe gekennzeichnet werden. Diese Regelung trifft auch für Musik-DVDs zu. Übergangsweise können Restbestände noch mit nicht ablösbaren Permanentstickern versehen werden. Die neuen Aufkleber sind wesentlich größer als ihre Vorgänger und grafisch äußerst gewöhnungsbedürftig, sodass sich bereits einiger Unmut bei den Anbietern von Musik-DVDs und Filmen regt.



Sklaven der GEMA

GEMA @ FolkWorld

Die GEMA-Kontroverse

Am 17. Mai 2010 gab es seitens des Petitionsausschusses des Bundestages eine offizielle Anhörung in Sachen GEMA. Dazu wurden drei ähnliche Petitionen zusammengefaßt. Das Musikmagazin Folker hatte deshalb in einem 6-seitigen Special in der Mai-Ausgabe unter anderem die Kontaktdaten aller 27 relevanten Abgeordneten mit der Bitte veröffentlicht, and diese heranzutreten und sich eingehend mit den in den Petitionen zum Ausdruck gebrachten Kritikpunkten an der GEMA auseinanderzusetzen.

Das Folker-Special enthält ausserdem Auszüge aus dem Grundgesetz und dem Gesetzeswerk rund um den Petitionsausschuss; Empfehlungen und Bemerkungen zur GEMA der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“; neue Petition von Ole Seelenmeyer (Deutscher Rock und Pop Musikerverband); sowie ein Aufruf von Monika Bestle, der „Interessengemeinschaft Kultur in Deutschland“ (IKID) beizutreten. Download @ www.folk-lied-weltmusik.de/site/media/gema_folker-3-2010.pdf.

TV-Aufzeichnung der Sitzung des Petitions-Auschusses vom 17. Mai @ www.bundestag.de/bundestag/parlaments-fernsehen.



Black-Magazin geht online

www.blackmagazin.com
Nach mehr als 15 Jahren und über 50 Druckausgaben wird das Musikmagazin BLACK ab März 2010 als Online-Magazin weitergeführt. BLACK ist ein nicht-kommerzielles, deutschsprachiges Magazin mit dem Fokus auf sogenannter dunkler, alternativer Musik. Über die Jahre hinweg wurde auch immer wieder über mit Folkmusik in Verbindung stehende Künstler berichtet, wie z.B. Lisa O Piu [FW#42] oder die Kompilation "John Barleycorn Reborn: Dark Britannica" [#36].


creole Weltmusikpreis 2011

creole Logo

FolkWorld Reviews

www.creole-weltmusik.de

Alle zwei Jahre werden acht Regionalwettbewerbe flächendeckend in ganz Deutschland öffentlich ausgeschrieben. Pro Region werden, abhängig von Bewerberzahl und -qualität, maximal 21 Bands für die Wettbewerbskonzerte ausgewählt. Die ausgewählten Bands erhalten eine Einladung zu den öffentlichen Konzerten der regionalen creole-Wettbewerbe, in deren Rahmen eine fünfköpfige Jury je nach Zahl und Qualität der ausgewählten Bands zwei oder drei regionale Preisträger ermittelt. Diese Preisträger sind zur Teilnahme am Bundeswettbewerb qualifiziert. Dort spielen die Musiker vor Publikum und einer international besetzten Jury, die am Ende drei Bands als Gewinner des nationalen Wettbewerbs mit der creole auszeichnet.

Termine der Regionalwettbewerbe 2010/2011

  • NRW: April – 15. Juni 2010, 7.-9. Oktober 2010, domicil Dortmund
  • Berlin & Brandenburg & Mecklenburg-Vorpommern: 14. Juni – 1. September 2010, 2.-4. Dezember 2010, Werkstatt der Kulturen Berlin
  • Bayern: 01. Juni – 30. September 2010, 11./12. Februar 2011, Tafelhalle Nürnberg
  • Hessen: 14. Juni – 15. September 2010, 18./19. Februar 2011, Kulturforum Wiesbaden
  • Bremen & Niedersachsen: 1. August – 31. Oktober 2010, 18./19. Februar 2011, Kulturzentrum Pavillon Hannover
  • Hamburg & Schleswig-Holstein: 01. Juni – 30. Oktober 2010, 25./26. Februar 2011, goldbekHaus Hamburg
  • Mitteldeutschland: 1. September – 15. Dezember 2010, 4./5. März 2011, Objekt 5 Halle
  • Südwest: 1. Juni – 18. Oktober 2010, 24.-26. März 2011, E-Werk Freiburg

  • Bundeswettbewerb: 19.–21. Mai 2011 in Berlin



  • FROG Festival Listing
    Demnächst ...

    21. Juni - 21. Aug. 2010 - NEUN NAUMBURGER NÄCHTE
    Wien: www.naumburg.de/nnn

    1.-4. Juli 2010 - NEUERÖFFNUNG THEATER AM SPITTELBERG
    Wien: www.theateramspittelberg.at

    2.-4. Juli 2010 - TFF.RUDOLSTADT
    Rudolstadt, Thüringen: www.tff-rudolstadt.de

    Attwenger

    4. Juli - 2. Aug. 2010 - YIDDISH SUMMER
    Weimar: www.yiddishsummer.eu

    9.-11. Juli 2010 - SCHRAMMEL.KLANG.FESTIVAL
    Litschau/Waldviertel: www.schrammelklang.at

    11. Juli - 22 Aug. 2010 - KLEZMER-BRUNCH
    Wien: www.bunkerei.at

    22. Juli - 15. Aug. 2010 - WASSERMUSIK
    Berlin: www.hkw.de

    30. Juli - 1. Aug. 2010 - BARDENTREFFEN
    Nürnberg: www.bardentreffen.de

    3.-5. Sep. 2010 - FOLKLORUM
    Kulturinsel Einsiedel, Zentendorf: www.kulturinsel.de

    Niamh Ni Charra

    10.-12. Sep. 2010 - PERLEBERG-FESTIVAL
    Perleberg: www.perleberg-festival.de

    10.-12. Sep. 2010 - KLEZMERFEST
    Hamburg: www.klezmerfest.de

    20. Okt. - 14. Nov. 2010 - IRISH FOLK FESTIVAL
    www.irishfolkfestival.de

    18. Nov. - 19. Dez. 2010 - KLANGWELTEN
    www.klangwelten.com

    3.-18. Dez. 2010 - BLUEGRASS JAMBOREE
    www.bluegrassjamboree.com



    Das Letzte (1): Afrika-Experte fordert Vuvuzela-Verbot im Stadion

    FIFA Logo

    Wolfgang Bender

    Music of South Africa

    Sie sind für viele das Ärgernis Nummer 1 der Fußball-WM 2010 gewesen: die Vuvuzelas, mit denen die Südafrikaner alle anderen Fans übertröten. Die FIFA traut sich nicht einzuschreiten und spricht von Respekt für Afrika. Ganz falsch, sagt der Hildesheimer Ethnologe Wolfgang Bender: Die Plastiktüten seien vor allem Geschäftemacherei. Denn entstanden sei das Instrument in den 90er Jahren, zunächst aus Blech, dann aus Plastik. Das produzierende Unternehmen habe die Vuvuzela erfolgreich in den Fußballstadien platziert – und jetzt werde sie hochstilisiert zur „traditionell afrikanischen Kultur“. Doch selbst wenn das Tröten mittlerweile eine symbolische Bedeutung erhalten habe – bei einem internationalen Spektakel müsse Südafrika Respekt vor den Hörgewohnheiten der anderen Länder zeigen, fordert der Afrika-Experte. „Der ganzen Welt wird etwas aufgezwungen – das kann nicht sein.“ Dass die FIFA nicht einschreite, sei die pure Angst vor dem Kolonialismusvorwurf.



    Das Letzte (2): Shantel in Istanbul festgesetzt

    "Planet Paprika"

    www.bucovina.de
    essayrecordings.com

    Am 14. April 210 wurde der Frankfurter Popmusiker Shantel auf dem Weg zu einer Show an der Einreise in die Türkei gehindert. Shantel: “Nachdem ich in den letzten Jahren unzählige Male die Türkei besucht habe und dort wunderbare Konzerte, Partys und TV-Shows spielen durfte, wurde mir am Istanbuler Atatürk Airport die Einreise verweigert. Während der obligatorischen Passkontrolle nahm man mir meinen Reisepass und das Flugticket ab. All dies geschah ohne Angaben von Gründen. Danach verbrachte ich über 10 Stunden im Transitbereich des Flughafens, wurde nicht über weitere Schritte informiert, es gab auch nichts zu essen und zu trinken. Gegen 20:30 Uhr wurde ich von der Polizei in den letzten Flug nach Frankfurt am Main eskortiert und musste auf direktem Weg die Türkei wieder verlassen. Das Konzert in Ankara wurde abgesagt." Es bestehen für 2010 schon eine ganz Reihe weiterer Einladungen zu Festivals und Clubshows in der ganzen Türkei. Shantels Musik wird u.a. als Jingle des populärsten türkischen TV-Senders benutzt.



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    © The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2010

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