FolkWorld Ausgabe 43 11/2010; Tournee-Ankündigung
Bluegrass Jamboree!
Festival of Bluegrass & Americana Music, 03.-18.12.2010
|
Große Begeisterung und „standing ovations“ prägten im Dezember 2009 die erste Tournee dieses hierzulande gänzlich neuen Bluegrass-Konzepts. Die Idee, die vielen Spielarten der Bluegrass-, Roots- und Americana Music in einem regelmäßigen abendfüllenden Programm darzustellen, hat so gut funktioniert, dass im Dezember 2010 der zweite Durchgang mit neuen Künstlern und Stilrichtungen übers Land reisen wird.
2010 wird das wohl wichtigste Instrument dieser Musikform die Geige, hier genannt Fiddle, zweimal besonders ins Rampenlicht gehoben: Da ist zum einen der vielfache „Bluegrass Geiger des Jahres“ in den USA, Michael Cleveland mit seiner Band Flamekeeper, den Fackelträgern des Neo-Traditional Stils. Hier kann man spüren, warum Elvis aus genau diesem Rohmaterial den Rock’n’Roll geformt hat. Weit im Westen spielt man die Geige jazziger und singt anders als in den Bergen von Kentucky. New Western Swing heißt das dann, wenn Shotgun Party aus Austin, Texas den Sound der 40er Jahre mit innovativen aber stilgerechten Neukompositionen ins Hier und Jetzt katapultieren. Der besonderen Kunst des Duett-Gesangs wird auch ein Platz eingeräumt.
@ myspace.com/michaelclevelandflamekeeper
|
Michael Cleveland & Flamekeeper - Traditional Hardcore Bluegrass
Eine Sensation ist die Verpflichtung dieses jungen blinden Geigers und seiner Band Flamekeeper. Allein sieben Mal wurde Cleveland zum "Bluegrass Geiger" des Jahres in den USA (und damit der Welt) gewählt, in seiner Band spielen weitere höchstprämierte Virtuosen und für das Entertainment und die CDs gab es ebenfalls höchste Preise. Mit vier Jahren begann er Geige zu spielen, mit dreizehn traf er auf die Legende Doc Watson und seitdem ist Bluegrass Music sein Leben. Superstars wie Bill Monroe, Alison Krauss, Vince Gill oder Rhonda Vincent holten ihn in die Band und auf die Bühne.
Seit einigen Jahren leitet er "Flamekeeper", die Gruppe mit der er die Fackel des traditionellen Bluegrass hochhält - der Stil, aus dem Elvis später den Rock`n' Roll gestaltete. Inspiriert von den Geigengrößen der goldenen Bluegrass Zeit zwischen 1945 und 1980 findet man in Clevelands Spiel die archaischen musikalischen Wurzeln der düsteren Appalachen-Musik genauso sowie die atemberaubende Technik eines ausgebildeten Geigers, dem kein Stil fremd ist. Betörend seine Fähigkeit das melodische Grundgerüst der Stücke zu verlassen und "abzuheben"...wie er es nennt.
@ myspace.com/shotgunfiesta
|
Shotgun Party - New Western Swing
Aus der "Ursuppe" des Kulturmixes im südlichen Teil der USA der 40er Jahre entstand neben vielem anderen auch der "Western Swing". Ein jazzige Variante der Folkmusic, mehr am Bigband Sound dieser Zeit orientiert und populär in den Dancehalls ihrer Zeit, handelt sie meist von Themen des "weiten Westens" und verbindet raffinierte Gesangsharmonien mit instrumentaler Brillianz - sozusagen Cowboy Jazz! Auch dieser Stil hat sich über die Jahre gehalten und dennoch weiterentwickelt, Austin Texas gilt als eines der Zentren. Und von genau dort kommt mit Shotgun Party ein ganz junges Trio, dessen "New Western Swing" dem ehrwürdigen alten Sound mit Blues, Pop und Americana Songwriting gehörig die Sporen gibt.
Da ist zuerst Bandleaderin, Cowgirl, Sängerin/Songwriterin Jenny Parrott, deren dominante und gefühlvolle Stimme die Hörer "auf die Knie" bringen wird, wie ein Journalist schrieb. Rasante jazzig-swingende Geigensolos kommen von Katy Rose Cox, und so wie Andrew Austin Petersen den Kontrabass zugleich als Melodie- und Rhythmus-Instrument bearbeitet,
Jeff & Vida @ FolkWorld: FW#42
@ www.myspace.com/jeffandvida
|
Jeff & Vida - Acoustic Americana
Bevor die Bluegrass Bands mit komplexen drei- und vierstimmigen Gesangsarrangements die Folk Musik ihrer Region revolutionierten, war das Duett im Oldtime Country prägend. Zwei Stimmen erlauben größere Spielräume sich aneinander zu schmiegen, aber auch aneinander zu reiben. Genau dies zeichnet die geniale Art des Singens aus, mit der Jeff und Vida bei ihren Zuhörern Gänsehaut hervorrufen. Dazu die virtuos und doch einfach gespielten alten und kostbaren Instrumente, Mandoline und Gitarre, ohne die der "alte" Klang nicht produzierbar wäre.
Ihre Auftritte quer durch Amerika und Europa waren immer nahe am Volk,überlebten die wilden Poolhallen Oklahomas genauso wie die rauen Country Bars in New York City und landeten schließlich in New Orleans, der Musikmetropole ganz im Süden, in der ihnen Honky Tonk Country,Blues und Rockabilly begegneten. Hier begannen sie ernsthaft mit dem Songschreiben, spielten 200 Auftritte pro Jahr, bis sie der Hurricane Katrina nach Nashville blies.Mittlerweile haben sie vier Alben veröffentlicht, in denen sich zum New Orleans Sound der Acoustic Country, Bluegrass und Americana - Einfluss Nashvilles gesellen. Vida Wakeman gilt als eine der berührendsten Stimmen der akustischen Americana Musik und die poetische Art des Songwritings von Jeff Burke läßt die Kritiker jubeln: "...music that is real and true. Theirs are the songs you long to hear late at night on the interstate, in poolhalls and smoky whiskey bars" schrieb kürzlich die New York Times.
Bluegrass Jamboree! 2010 |
Photo Credits:
(1) Bluegrass Jamboree Logo
(by Music Contact);
(2) Michael Cleveland & Flamekeeper,
(3) Shotgun Party,
(4) Jeff & Vida
(from websites).
Zur englischen FolkWorld |
© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 11/2010
All material published in FolkWorld is © The Author via FolkWorld. Storage for private use is allowed and welcome. Reviews and extracts of up to 200 words may be freely quoted and reproduced, if source and author are acknowledged. For any other reproduction please ask the Editors for permission. Although any external links from FolkWorld are chosen with greatest care, FolkWorld and its editors do not take any responsibility for the content of the linked external websites.