FolkWorld #47 03/2012

CD & DVD Reviews

Liederjan "Geschenkt"
Westpark Music, 2011

www.liederjan.de

FolkWorld Xmas

Alle Jahre wieder gehen auch Liederjan, einst Deutschlands dienstälteste Boygroup, nun ein gemischter Männerchor mit Dame, mit einem Weihnachtsprogramm auf Konzertreise. Da Weihnachten ohne Geschenke und Konzertreisen ohne neues Album im Gepäck nur halb so schön wären, gibt es jetzt eine Lösung für Beides. 'Geschenkt' heißt das neue Album von Liederjan. Es versammelt 14 Lieder rund um Winter und Weihnachten, die teils der eigenen Feder entstammen, teilweise im Laufe der Jahre gesammelt wurden. Darunter u.a. das 'Kaschubische Weihnachtslied' das Wolfgang Riek einst einbrachte und 'Alle Jahre kommt sie wieder', das sich schon auf der ersten Weihnachtsplatte fand und bei dem es ein Wiederhören mit dem viel zu früh verstorbenen Anselm Noffke gibt. Das neue Album ist ganz wesentlich von 'Neuzugang' Hanne Balzer geprägt, was ein Glücksfall ist da diese ein umfangreiches Instrumentarium, jede Menge Ideen und Spielfreude im Gepäck hat, andererseits sind es gerade die von ihr gesungenen Lieder, die ich nicht nur beim ersten Hören unerträglich fand. Zugegeben, dies ist ein recht hartes Urteil, aber meiner Familie die mehrfach mithörte, ging es genauso. Live mag das Trio auch in der gemischten Besetzung und mit seinem schon legendären Instrumentarium sicher überzeugen, auf dem Album sind es vor allem die Herren der Schöpfung, die mich an alte Liederjan-Tage und Konzertbesuche erinnern und das Herz weiten. Schade eigentlich, wo ich doch sonst der Kunst des weiblichen Gesangs nur allzu gern erliege. Aber immer wenn Hanne Balzer ihre Stimme in die Höhe schraubt oder in einen Hausfrauenton verfällt, möchte ich am liebsten weiterzappen. Dabei liefert 'Geschenkt' eine durchaus vertraute Liederjan-Mischung aus Heiterem und Besinnlichen, dem man die vorherige Live-Erprobung anhört. Texte wie z.B. die 'Rentner Renitenz' sind bissig aktuell und bei 'Oh sore Winter', dem schon erwähnten 'Kaschubischen Weihnachtslied' und Kästners 'Flüchtlingsfrau' wird es besinnlich, nachdenklich – da bekommt die Platte Ausdruck und Tiefe. Fazit: Zwiespältig.
© Holger Brandstaedt


Los Dos Y Compañeros "Salsa Guerrilleros"
Connector Records, 2012

www.losdos-online.de

English CD Review

Nicht 11 sondern 12 Freunde sollt ihr sein und statt um einen Ball für eine gerechte Sache kämpfen: SALSA. Los Dos Y Compãneros sind eine 12 köpfige Formation aus der Oberpfalz, die sich der gerechten Sache verschrieben hat und nun von Bayern aus die Revolution vorantreiben will. Dies tun sie mit einer gehörigen Portion Humor, Spielfreude und großem musikalischen Können. Die Texte sind auf Bayrisch, aber genau das hebt die Band von vielen anderen Salsabands ab und scheint den Erfolg zu beflügeln. Warum auch nicht? Die meisten Leute verstehen weder Bayrisch noch Spanisch und selbst in Cuba stürmte die Band schon die Radiocharts. Das Repertoire setzt sich aus Eigenkompositionen, Kubanischen Klassikern wie 'Chan Chan' (hier neu 'Mir hom an Seier`') und einer neuen Version des Italohits 'Dimmi quando' zusammen. Norddeutsche wie ich verstehen da wohl nur Bahnhof, haben aber trotzdem eine Menge Freude an der Musik. Unbedingt anschauen sollte Mann/Frau sich auch die Internetseite der Compãneros. Vergnügen ist garantiert!
© Holger Brandstaedt


Jan Degenhardt "Schamlos"
Conträr, 2011

www.j-degenhardt.de

Es liegt ein Hauch von Adamo über der neuen Platte von Jan Degenhardt. Wobei dessen Texte um Längen besser sind und so wurde 'Schamlos' - Degenhardts drittes Album mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geadelt und. Das darauf enthaltene 'Demokratie' hat es auf die Liederbestenliste geschafft. Ich weiß nicht warum, aber beim Hören von Jan Degenhardt kommen mir immer andere Sänger in den Sinn. Väterchen Franz natürlich, aber auch Klaus Hoffmann, Reinhard Mey und manchmal klingt Jaques Brel durch. Wo da Jan Degenhardt ist kann wohl eher bewerten, wer ihn mal live gesehen hat. Ich hab dies noch nicht und so prasseln die Stile und Schlagworte nur so auf mich herab. Ob Demokratie, Lynndie England oder Afghanistan – Jan Degenhardt lässt nichts aus. Dass das Ganze dann doch recht hörenswert ist, liegt an den zahlreichen Gästen von Paul Millns bis Omar Rodriguez Calovo und der gelungen Produktion aus den Händen von Jan Fink und Noorman Karim. Von Millns stammt übrigens das Stück 'Old enough', das Titelstück ist von Judy Garland und Steve Earle lieferte die Vorlage von 'Der Wanderer'. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass Jan Degenhardt im ersten Drittel der Platte erstmal die Nachrichten abarbeiten musste, bis er sich in den verbliebenen letzten zwei Dritteln frei gesungen und voller Spielfreude präsentieren kann. Das ist dann doch ganz schön.
© Holger Brandstaedt


Der Black "Weitersagen"
Conträr Musik, 2011

www.der-black.de

Schobert & Black waren eine Legende des höheren Blödsinns. Zwanzig Jahre nach dem Tod von Schobert präsentiert Lothar -Black - Lechleiter sein zweites Soloalbum mit dem Titel 'Weitersagen'. Und dieses kann man ruhig weitersagen, denn gemeinsam mit Ennulat und Spatz hat der Black ein stimmungsvolles, abwechslungsreiches und hintergründiges Album eingespielt. Aufgenommen im Kammermusiksaal des Deutschlandfunk in Köln, produziert von Deutschlandradio und Conträr hat es das Zeug zum Klassiker. Die 15 Tracks pendeln zwischen Protestsong, Kabarett und Liedermacherei, es gibt sprachliche Ausflüge ins Ostpreussische und in die Welt des Blues. Letzteres glänzt dank der erstklassigen Verstärkung durch Ennulat und Spatz, mit denen der Black auch schon zu Gast beim TFF war. Fazit: Empfehlenswert!
© Holger Brandstaedt


Finbar Furey "Colours"
Dara Records, 2011

www.finbarfurey.com

Finbar Furey ist eine irische Musikerlegende, die sich nicht auf den in Jahrzehnten erworbenen Lorbeeren ausruht, sondern gemeinsam mit Produzentenlegende Bill Shanley und dem neuen Album 'Colours' versucht ein wenig frischen Wind in den traditionellen irischen Folk zu bringen. Dabei sind hier keine Erneuerer am Werk, doch es geht überwiegend etwas Schwungvoller zur Sache. Neben zahlreichen Eigenkompositionen covert Furey auch Lieder von Dylan ('Blowin in the Wind'), Donovan (das Titelstück 'Colous'), Phil Coulter (The Old Man) und Ewan McColl. Wobei dessen 'Scholl Days Over' in der Version von Dick Gaughan unerreicht bleibt. Bei 'The old Man' von Phil Coulter handelt es sich um ein Stück, das dieser Finbars Vater Ted gewidmet hat. Mit diesem Album liefert Finbar Furey einen erneuten Beweis, dass seine Trennung von den legendären Fureys wohl der richtige Weg war. Wobei der All Ireland Uillean Pipe und Whistle Champion, Singer/Songwriter, Banjo-Virtuose und Schauspieler wohl niemandem mehr etwas beweisen muss. Und genauso klingt 'Colours' auch: souverän und entspannt. Als Gäste geben sich Mary Black und Shane Ward die Ehre.
© Holger Brandstaedt


Huaba "Südsaitig"
Extraplatte, 2011

www.ossihuber.at

Wenn ich in die Rezensionskiste der CDs für die Folkworld schaue, werde ich den Eindruck nicht los, dass ich im Verteiler unter Mundart geführt werde. Denn in dieser tummeln sich allerlei Schwaben, Bayern, Rheinländer und Friesen, die gesanglich ihr regionales Dialekt pflegen. Pech nur, wenn man wie ich im Brandenburgischen aufgewachsen und von ein paar Arbeitsausflügen ins Rheinische nie für längere Zeit weiter als bis ins Pommersche gekommen bin. Aber Augen zu / Ohren auf und durch! Das klappt normalerweise – Ausnahmen bestätigen die Regel. Die nun vorliegende CD ist eine dieser Ausnahmen. Ich habe kaum etwas verstanden und kann mit der Musik so rein garnichts anfangen. Wann wird aus Folk eigentlich Volksmusik? Jene Volksmusik, die es dann auch in diverse TV-Stadl schafft? Die Musik aus der Feder von Klaus Tschaitschmann auf 'Südsaitig' klingt eindeutig mehr nach TV-Stadl. Ob als Persiflage gedacht oder nicht, Lieder wie 'Da Jagarunde' sind geeignet als Folter eingesetzt zu werden. Dazu kommen Texte von Ossi Huber, die dieser für Radio Kärnten geschrieben hat und die ich wie schon erwähnt kaum verstanden habe. Südkärntner Dialekt soll das sein – wie klingt dann Nordkärntnerisch? Die Antwort findet sich sicher bald in meiner Rezensionskiste und vermutlich muss ich mich auch dann einer objektiven Kritik enthalten.
© Holger Brandstaedt


David & Steve Gordon "Groove Tribe"
Earth Vision Music, 2011

www.thegordonbrothers.net

Wenn Schamanische Rhythmen auf Synthesizer treffen verheißt dies meist nichts Gutes. So auch in diesem Fall. David und Steve Gordon alias The Gordon Brothers gehören zur Spezies der ewig lächelnden, die jedem Trend folgend die passenden heilenden Klänge dazu feilbieten. Da dies auf die Dauer ganz schön einschläfernd sein kann, haben sie mit 'Groove Tribe' eine etwas dynamischere Variante produziert. Nur leider gehen die verwendeten Naturinstrumente unter dem allgemeinen Blubbern der Synthesizer völlig unter. 'Groove Tribe' ist leider recht eintönig, langweilig und mit deutlich zu viel elektronischen Instrumenten eingespielt worden. Bleibt nur zu hoffen dass die Brüder wenigstens Ökostrom für diesen Esoterik-Müll verwendet haben.
© Holger Brandstaedt


Anna Depenbusch "Die Mathematik der
Anna Depenbusch – in Schwarz-Weiss"
105Music/Sony, 2011

www.annadepenbusch.de

Anna Depenbusch sorgte im Januar 2011 mit ihrem Debüt 'Die Mathematik der Anna Depenbusch' für erhebliches Aufsehen bei Presse und Publikum. Das Debüt enthielt 12 recht opulent produzierte Lieder, die mit Band und teilweise sogar mit einem Streichorchester eingespielt wurden. Entstanden sind die Lieder am heimischen Klavier der talentierten Sängerin. Und genau hierauf reduziert Anna Depenbusch die Stücke auf ihrem neuen Album, das den bezeichnenden Titel 'Die Mathematik der Anna Deppebusch – in Schwarz-Weiss' trägt. Nur mit Klavier und Gesang legt die junge Künstlerin einen eindrucksvollen Beweis ihres Könnens ab. Und dies obwohl sie mit ihrem Debüt doch mindestens noch ein Jahr Zeit gehabt hätte bis Presse, Industrie und Fans nach Neuem verlangen. Anders Anna Depenbusch, die gibt noch einmal sieben Lieder und eine Live DVD drauf, geht auf ausgedehnte Deutschland-Tournee, bei der sie auch abseits großer Medienstädte zu erleben ist und präsentiert sich ganz reduziert, ganz direkt und ganz allein. Beeindruckend.
© Holger Brandstaedt


Blues Lick "Da Deifesweg"
BSC Music, 2011

www.blues-lick.de

Wer hat noch nie von der Weggabelung gehört, an der Robert Johnson seine Seele dem Teufel für die Gabe des ultimativen Blues versprach? Diese gibt dem Ende 2011 erschienenen Album 'Da Deifesweg' von Helmut 'Lick' Licklederer den Titel und hat es bis zur Nominierung für den Deutschen Schallplattenpreis und zur Empfehlung für die Liederbestenliste geschafft. Und das zu Recht, denn der in Ingolstadt beheimatete Mundart-Blueser ist nicht nur ein ein erstklassiger Musiker, der auch ohne seine Seele zu verkaufen, den Blues hat, er ist auch ein wunderbarer Liederschreiber, was er bei den letzten Stücken der Platte 'Katzngoid' und 'Paula' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Während hier die Akustikgitarre brilliert, geht es sonst eher rockiger zu. Mich erinnert Licks Art den Blues zu spielen sehr an den Erfurter Jürgen Kerth, der ebenso unermüdlich auf dem Pfad des Blues unterwegs ist, von dem jedoch schon lange nichts Neues mehr zu hören war. Aber zurück zu Blues Lick, der hat sich dem Roots Blues verschrieben und bringt diesen authentisch und ohne jegliche Schnörkel aufs Tablett. Mit von der Partie sind Matthias Inderst an der E-Gitarre, Bernhard Schönke am Bass und Raimund Liebhaber am Schlagzeug. Allesamt versierte Musiker, deren Können den Liedern ein grundsolides Fundament schafft. Besonders hervorzuheben ist jedoch Ferdl Eichner mit seiner Bluesharp, der von den ersten Tönen an ordentlich Tempo macht. Fazit: Empfehlenswert!
© Holger Brandstaedt


Christina Lux "Playground"
BSC Music, 2011

www.christinalux.de

Sechs Jahre mussten die Fans auf ein neues Studioalbum von Christina Lux warten, doch jetzt ist es endlich soweit. 'Playground' heißt das gemeinsam mit dem Dresdner Musiker Reentko eingespielte Werk. Letzterer ist einigen von uns sicher u.a. durch seine Mitwirkung bei Annamateur bekannt. Aufgenommen im Waldhausstudio von Mohi Buschendorf in der abgeschiedenen Weite der Altmark, ist ein sehr kompaktes Album entstanden, das durchaus an die Intensität von 'Live & Pure' heran reicht. Lux erfindet sich nicht neu, sie geht stattdessen tritt sicher ihren eigenen Weg. Dass der Pressetext da einen Vergleich mit Joni Mitchell anstellt, ist nicht nur unpassend, den hat Christina Lux auch nicht nötig. Dazu sind die Lieder der Jüngeren deutlich mehr von Soul und Groove geprägt, als die der Altmeisterin. 14 Stücke beinhaltet das neue Album, davon leider nur zwei in ihrer Muttersprache. Schade eigentlich, denn die Lux verfügt über eine ausgesprochen schöne Deutsche Singstimme. Dazu kommen gefühlvolle, aber nie kitschige Texte, die sich auch auf Deutsch hören lassen können. Aber okay, das ist ihr Spielplatz und an dem haben nicht nur die beteiligten Musiker Freude, sondern auch der Hörer. Mit 'Playground' legt Christina Lux erneut ein zeitlos schönes, nahezu perfektes Album vor, das Lust macht auf eins ihrer Konzerte und staunen wie sehr die künstlerische Symbiose zwischen ihr und Reentko gelingt.
© Holger Brandstaedt


Jydsk på Naesen "Vintermusik"
GO, 2011

www.jpnmusic.dk

FolkWorld Xmas

Welche Nähe Volksmusik und Kunstlied seit Jahrhunderten verbindet, kann man gut auf 'Vintermusik' dem neuen Album von Jydsk på Naesen hören. Dem populären Dänischen Tanzquartett hat sich die Sängerin Betty Gregers Arendt als Gast hinzu gesellt, um eine abwechslungsreiche Mischung bekannter und hierzulande unbekannter Lieder und Tänze rund um Winter und Weihnachten einzuspielen. Darunter die unvermeidlichen 'Maria durch den Dornwald ging' und 'Es ist ein Ros entsprungen', hier natürlich auf Dänisch. Dabei sind es gerade die ungemein virtuos vorgetragenen Instrumentalstücke, die diese CD auszeichnen. Nicht so glücklich finde ich den Gesang Betty Greger Arendts, die ihre Stimme in immer neue Höhen schraubt, was neben den mitreißenden bodenständigen Instrumentalparts etwas deplatziert wirkt. Durchweg gelungen ist die Gestaltung des Album, das erfreulicherweise auch ein paar Informationen auf Englisch enthält. 'Vintermusik' ist insgesamt eine empfehlenswerte Platte, die Lust darauf macht Winter und Weihnachten bei unseren Dänischen Nachbarn zu verbringen.
© Holger Brandstaedt


Letzte Bestellung "Sauweda"
BSC Music/Roughtrade, 2011

www.letztebestellung.de

Die Sprachvielfalt ist auch in Deutschland seit langem bedroht. Immer mehr regionale Dialekte drohen auszusterben. Bayrisch ist vermutlich nicht akut gefährdet und dies auch dank vitaler Musiker wie Hans-Jürgen Buchner alias Haindling oder Thomas Pielmeier und Christan Veith , die das Duo Letzte Bestellung bilden. Eigentlich von der Akustikgitarre kommend und früher gar ein Instrumentalduo haben sich die Beiden nun ihrer Mundart verschrieben und gehen ab wie Schmidts Katze. 'Sauweda' ist ein äußerst abwechslungsreiches, kraft- und humorvolles Album geworden, dass dank allerlei Gastmusikern immer wieder überrascht und richtig grooved. Musikalisch ist von R'n'B, Reggae, Folk und Bluegrass ein weites Spektrum angesagt. Live müssen die Jungs richtig klasse sein, wobei auch die Studioaufnahme absolut direkt und authentisch rüberkommt. Schade nur dass die Texte im Booklet nicht auch ins Hochdeutsche übertragen wurden. Aber auch so bekommt man Lust mit der Letzten Bestellung zum 'Bierhoin und Biesln' zu gehen. Nein – um das Bayrische muss man sich wohl keine Sorgen machen.
© Holger Brandstaedt


Lüül "Tourkoller"
MIG Music, 2011

www.luul.de

Sieben Jahre ist es jetzt her, dass Lüül für 'Damenbesuch' den Preis der Deutschen Schallplattenkritik einheimsen konnte und wieder verstärkt auch jenseits der 17 Hippies live zu erleben war. Es folgte die 2005 beim Schwarzkopf Verlag erschienene Autobiografie und das 2008er Album 'Spielmann', das an seinen Vorgänger jedoch nicht heran reichen konnte. Drei Jahre später ist Lüül immer noch mit seiner exzellenten Band (Kruisko am Akkordeon und Kerstin Kaernbach an der Geige) unterwegs und hat mit Neuzugang Carsten Wegner einen Multiinstrumentalisten an Bord, der gemeinsam mit dem ebenfalls Bass spielenden Produzenten Moe Jaksch für abwechslungsreiche Arrangements und ordentlich Butter bei die Fische sorgt. Musikalisch ist der Weltenbummlersound der 17 Hippies deutlich durch zuhören, aber auch Rock und Neue Deutsche Welle geben sich ein Stelldichein. Textlich hat Lüül neben Liedern aus eigener Feder, wieder einmal Klabund und Mühsam im Gepäck. Dazu kommt Fredy Siegs 'Hochzeit bei Zickenschulze', bei dem ganz klar wird dass Lüül ein waschechter Berliner ist. Wenn Lüül den Zickenschulze auferstehen lässt, wünscht man sich mehr und fragt sich warum es nicht schon längst ein Programm Berliner Lieder von und mit diesem wunderbar heiserem Sänger gibt. Aber Lüül ist eben auch ein lebendiges Stück Rockgeschichte und so findet sich mit 'Sie war Tarzan/Ich war Jane' erneut eine Hommage an Nico auf dem Album. Dieses wird wie so oft bei Lüül mit jedem Wieder hören immer besser und der zu Beginn der Platte erst so gehetzt wirkende findet am Ende mit 'Hab alles gesagt' wieder zu entspannter Ruhe. Fazit: Empfehlenswert!
© Holger Brandstaedt


Peter & Deborah "Wird mir ein Vergnügen sein"
Rillenschlange, 2011

Den schönsten Schluck gab es in Berlin-Mitte über Jahrzehnte bei 'Heinz und Inge', Tangotanzen kann man bei 'Antje und Robert' und Musikhören die von 'Peter und Deborah'. Egal wie man zu solchen Namensgebungen steht, ein Ziel erreichen sie: Nähe herzustellen. Und das erreicht auch das Album 'Wird mir ein Vergnügen sein' von Peter Braukmann und Deborah Oehler. Braukmann, der nach Folki-Zeiten und allerlei Comedy-Formaten auch die 'Schöneweile' produzierte ist in der Szene wahrlich kein Unbekannter. Von Deborah Oehler weiss man eigentlich nur, dass sie jung und schön ist, Cello spielt und über eine warme, klare Singstimme verfügt. Gemeinsam haben sie 11 Lieder im Deutschkeltischen Stil aufgenommen. Deutsch sind die Texte, Keltisch die Melodien. Braukmann sagt selbst, dass dies wohl nicht ganz in die Zeit passt. Aber genau dieses Unzeitgemäße macht den Charme der Produktion aus. Neben Eigenkompositionen kommen Lieder von Ewan McColl, Alan Reid und Andy Irvine in der Instrumentierung Gesang, Gitarre, Cello, Knopfakkordeon und Flöte zu Gehör. Aus dem irischen Klassiker 'The Star of the County Down' wird hier ein 'Mädchen aus Meissen' und nicht nur dies beweist, dass Alt und Jung doch zusammen passen. Peter & Deborah haben keine Angst vor Wohlklang und Gefühlen, diese kommen hier fast immer ohne Kitsch und voller Natürlichkeit rüber. Anspieltips: 'Mädchen aus Meissen' und 'Winterhafen'.
© Holger Brandstaedt


Various Artists "Short Sharp Shanties Vol. I"
Wild Goose, 2011

Das Album 'Short Sharp Shanties' reiht sich nahtlos in das derzeit in England zu beobachtende Cecil Sharp Revival ein und ist die Erste von drei geplanten Veröffentlichungen, die sich dem Repertoire von John Short alias Yankee Jack widmet. Der aus Watchet (Sommerset) stammende Seemann hat 1914 mit fast 60 Shanties zu Cecil Sharps Sammlung Englischer und Amerikanischer Folksongs beigetragen. Darunter auch heute noch allseits bekannte Lieder wie 'Hanging Johnny', 'Blow Boys Blow' und 'Shallow Brown'. Ich gestehe diese CD immer ein wenig vor mir hergeschoben zu haben, wozu jedoch gar kein Grund bestand. Zwar klingen einige der Lieder durchaus nach Testorongestählten Deckschrubbern, mit an Bord sind jedoch auch Barbara Brown, sowie die großartige Jackie Oates. Und wie im richtigen Leben verändert die Anwesenheit von Frauen an Bord die Stimmung wesentlich. Ob bei 'Fire,Fire' oder 'Rio Grande', die Lieder gewinnen durch den Einsatz weiblicher Stimme an Tiefgang und mit 'Tommy's Gone' setzt Jackie Oates ganz am Schluss des Albums auch noch den künstlerischen Höhepunkt. 'Short Sharp Shanties' ist eine Fundgrube für künftige Generationen britischer Folk-Musiker/innen und an denen mangelt es auf der Insel ja wahrlich nicht.
© Holger Brandstaedt


The Athenians "Canto General – Music of Greece"
ARC Music, 2011

www.theathenians.de

Bei allen Meldungen aus Griechenland sollten wir nicht vergessen, dass das Land zwar allerlei Schulden hat, jedoch über einen enormen kulturellen Reichtum verfügt. The Athenians sind ein seit 1977 bestehendes in Deutschland lebendes Ensemble, das sich der Folklore ihrer griechischen Heimat verschrieben hat. Die 35 Jahre des Bestehens der Athenians hört man dem vorliegenden Album an.Hier sind keine Erneuerer am Werk, dafür aber versierte Profis, deren Repertoire von traditionellen Liedern bis zu Kompositionen von Mikis Theodorakis reicht. Den Hörer erwarten keine Überraschungen, die (zum Teil Live-)Aufnahmen haben jedoch zumindest teilweise ordentlich Tempo und zeugen von immer noch vorhandener Spielfreude.
© Holger Brandstaedt


The Good Intentions "Someone Else's Time"
Borona Records, 2011

Im Zusammenhang mit Liverpool fallen wohl jedem die Beatles ein, dass die Stadt am Mersey mit The good Intentions die Heimat einer der besten Oldtime Americana Bands Europas ist, scheint nicht so naheliegend zu sein. Und doch klingt das was Peter Davies und Gabrielle Monk auf 'Someone Else's Time' zu Gehör bringen, so authentisch wie direkt aus den Staaten entstammend. Letzteres ist sogar der Fall, denn die Good Intentions haben das Album u.a. in einem Studio in Nasville aufgenommen. Mit viel Spielfreude und Unterstützung einiger amerikanischer Freunde wurden die 11 aus der Feder von Peter Davies stammenden Songs eingespielt.In 'Coal Miner's Lament' und im Booklet des Albums setzt Davies seiner Familie ein sehr persönliches Denkmal.
Für 'Someone Else's Time' konnten die Good Intentions dem British Country Award einheimsen und wurden darüber hinaus zum 'Best Americana Act of the Year 2011' gekürt.
© Holger Brandstaedt


Werner Pfeifer "Kleiner Ozean"
Eigenverlag, 2011

www.werner-pfeifer.eu

Als Werner Pfeifer sich ein Wohnschiff kaufte, ahnte der Hamburger Journalist wohl nicht dass dies eine ganze Reihe Lieder über seine neue Heimat nach sich ziehen würde. Auf dem Album 'Kleiner Ozean' hat er diese nun versammelt und mit tatkräftiger Hilfe einiger Musikerkollegen so dem Harburger Hafen ein musikalisches Denkmal gesetzt. Und dieses kommt ausgesprochen sympathisch daher. Getragen von Gitarre und Gesang, mal mit etwas Mundharmonika, mal mit Akkordeon oder Klarinette ausgeschmückt, spiegeln Pfeifers Texte das Auf und Ab des Lebens am Wasser wieder, zeugen von Verfall und Wandel. Kein Wunder also dass Werner Pfeifer hierfür den Harburger Musikpreis einheimsen konnte.
© Holger Brandstaedt


American Café Orchestra "Nightmare Polka"
Eigenverlag, 2011

English CD Review

www.americancafeorchestra.com

Zum American Café Orchestra haben sich die Amerikanische Geigerin Ruthie Dornfeld, der Dänische Gitarrist Morten Høirup und der Finnische Bassist Tapani Varis zusammengefunden um ihre sehr unterschiedlichen musikalischen Einflüsse miteinander zu verbinden. Das aktuelle Album 'Nightmare Polka' enthält 11 Tracks, die bis auf den 'Egyptian Domino Waltz' von Glenn Jones Eigenkompositionen sind. Dabei werden die Stile gemischt und es entsteht eine spannende akustische Musik, die weniger zum tanzen einlädt als zum zuhören. Traditionelle Volksmusik dient als Basis für instrumentale Experimente, zu hören sind Ausflüge in die Musik der Appalachen genauso wie in die Musik Skandinaviens. Es gibt Anklänge an moderne Musik und Jazz, bestimmende Basis des Zusammenspiels bleibt jedoch der warme Klang der verwendeten Instrumente. Mein Favorit ist die eher traditionelle 'Sweet Nights Polska' von Morten Høirup, sowie der eher beschwingte 'Blindfold Trippevals', die aber beide nicht typisch für diese Produktion sind. Fazit: Eine spannende Hörreise, aber sicher nicht 'Everybody's Darling'.
© Holger Brandstaedt


BudZillus "Auf Gedeih und Verderb"
Munka Munka/Rough Trade; 2011

www.budzillus.de

Eine Geschichte gehört heutzutage zu jeder guten Band. Der Gründungsmythos von BudZillus besagt, dass die Band sich für die Hochzeit einer Freundin zusammen fand und dann einfach weiterspielte. Es folgten unzählige Konzerte von New York bis Moskau, von Barcelona bis Bugewitz und insgesamt drei Alben auf denen sie eine Art Oriental Swing Punk spielen. Was sich dahinter verbirgt erfährt man am ehesten bei einem Live-Auftritt der sechsköpfigen Berliner Band. Ich hatte Anfang dieses Jahres das Vergnügen und kann die Truppe nur wärmstens empfehlen. Vom ersten Stück an tanzte das Publikum begeistert mit, wobei sich BudZillus neben Spielfreude und einer gehörigen Portion Humor, durch virtuose Instrumentalparts und eine erstklassige Bühnenshow auszeichnete, die Einflüsse von Burlesque und Revue zeigte. Diese Mischung findet sich auch auf dem neuen Album 'Auf Gedeih und Verderb', das nahtlos an seinen 2009er Vorgänger anschließt und sicher nicht nur in meinem Heim für gute Laune sorgt. Zum Album erschien eine Single, die das Lied 'Nicht allein' neben dem Original von BudZillus in Coverversionen von Jachzen Bachzen und The Incredible Herrengedeck enthält. Alle drei Versionen gibt es auch als kostenlosen Download. Auch wenn die Band nicht mehr dem Surfsound huldigt: viel Vergnügen ist bei BudZillus garantiert!
© Holger Brandstaedt


Chris Kramer "Kramer kommt"
Sony, 2011

www.chris-kramer.de

Blues Harp Player Chris Kramer unterteilt seine künstlerische Karriere in die Zeit vor Maffay und die danach. Wobei einer wie Kramer wohl nicht erst mit Peter Maffay auf Tournee gehen muss um durchzustarten.Aber es ist wohl leichter mit einem großen Namen im Rücken und so kann das neue Album 'Kramer kommt' mit einem umfangreichen Line-up und Sony als Vertrieb aufwarten. 'Nicht kleckern – klotzen' scheint hier die Devise zu sein, wobei das klotzen sich eher in der druckvollen Umsetzung der Songs widerspiegelt. Schon der Opener 'Ich bin anders' rockt richtig los. Stimmlich erinnert mich die vorliegende Aufnahme an Klaus Lage, textlich fühlte ich mich immer wieder an Udo Lindenberg erinnert, Chris Kramer hat jedoch mehr Dampf auf dem Kessel. Ob 'Volle Kraft voraus' oder 'Geld, Geld, Geld' Kramer kommt nicht, er stürmt herein und fegt alle anderen mit dieser erstklassigen Bluesrockscheibe von der Bühne! Respekt.
© Holger Brandstaedt


Minor Empire "Second Nature"
World Trip, 2011

English CD Review

www.minorempire.net

Kanada ist ein Einwandererland und erstaunt es nicht, dass neben franko-kanadischen Klängen nun auch türkischsprachige Weltmusik in Toronto produziert wird. Das siebenköpfige Ensemble Minor Empire legt mit dem Album 'second nature' ein überzeugendes Debüt vor, das sich im Spannungsfeld zwischen traditioneller Türkischer Folklore und Moderne bewegt. Die Symbiose unterschiedlichster Einflüsse gelingt der Truppe um dem Multiinstrumentalisten Ozan Boz und der Sängerin Özgu Ozman so überzeugend, dass ich nicht umhin komme dieses Album zum Besten zu zählen, das ich in letzter Zeit gehört habe. Wobei die Spannung daraus resultiert, dass hier keine Fusion der unterschiedlichen Stile stattfindet, sondern diese miteinander agieren. Ozan Boz rührt keine Weltmusiksuppe an, er schafft eine von Virtuosität und Dynamik geprägte Musik, die zur Recht 2011 in Kanada mit dem Weltmusikpreis ausgezeichnet wurde. Und er gehört zu der recht seltenen Musikerspezies, die die Balance zwischen elektronischen und akustischen Instrumenten beherrscht. Fazit: Unbedingt reinhören!
© Holger Brandstaedt


Ane Brun "It all starts with one"
Ballon Ranger/Cargo Records, 2011

www.anebrun.com

Eines der großartigsten Konzerte des vergangenen Jahres verdanke ich der in Schweden lebenden norwegischen Singer/Songwriterin Ane Brun. Wobei der Begriff Singer/Songwriterin auf die beeindruckende Künstlerin immer weniger zutrifft. Nach mehreren Alben auf denen Ane Brun sich eher traditionell mit Gitarre und Gesang präsentierte, ohne jedoch mit Innovation und Experimentierfreude zu geizen, zeigt sich hier eine, auch durch Tourneen mit Peter Gabriel und Ani DiFranco, gereifte Künstlerin, die ihre wunderbar melancholischen Songs in einem neuen Gewand präsentiert. Getreu dem Motto von Carmel 'The Drum is everything' geht es hier ungewohnt percussiv zu. Dies jedoch so gekonnt und mitreißend, dass selbst ich alter Harmonie-Anhänger vom Sitz gerissen wurde. 'It all starts with one' gehört zu meinen CD-Favoriten 2011 und darf schon daher in der Folkworld nicht fehlen. Gern wird Ane Brun mit Künstlerinnen wie Björk, Tori Amos oder Kate Bush verglichen, solcherlei Vergleiche werden ihr jedoch vielleicht nur in dem Sinnegerecht, dass die Musikerin seit ihrem 2003er Debüt 'Spending Time with Morgan' eine eigenständige Künstlerpersönlichkeit ist, die mit sicherem Gespür ihren ganz eigenen Weg geht. Diesmal mit dabei sind Produzent Tobias Froberg, der zwei Schlagzeuger einstellte, Per Eklund (Lykke Li, Miike Snow) und Ola Hultgren, sowie Martin Hederos (Hederos & Helberg / Soundtrack of our lives) , José Gonzales, Nina Kinert und First Aid Kit. Der Titeltrack ist vom Arabischen Frühling und von der Idee inspiriert, dass alles mit einem Einzelnen beginnt: Poesie, Herzschläge und Revolutionen. Brun bringt diese Botschaft kraftvoll und engagiert an ihre auch in Deutschland wachsende Zuhörerschaft. 'It all starts with one' – auch dieses Album. Bravo Ane!
© Holger Brandstaedt


Various Artists "Cecil Sharp Project 2011"
EFDSS & Shrewsbury Folk Festival 2011

www.cecilsharpproject.com

Noch ein Album, das zu meinen 2011er Favoriten gehört, sich bisher jedoch nicht in der Folkworld fand. Was dem TFF sein Magisches Instrument ist, das ist dem Shrewsbury Folk Festival sein Songprojekt. 2009 begaben sich u.a, Chris Wood und Karine Polwart gemeinsam in Klausur um einen Songcircle zu Charles Darwin zu schaffen, im vergangenen Jahr wurde das Cecil Sharp Project aus der Taufe gehoben. Aber der Reihe nach. Shrewsbury liegt in Englands WestMidlands und ist die Hauptstadt der Grafschaft Shropshire. Alljährlich findet dort im August ein regelmäßig ausverkauftes Folkfestival statt, das sich längst den Ruf erspielt hat, zu den besten Großbritanniens zu gehören. Unter dem Patronat von Oysterband Mastermind John Jones stehen überwiegend einheimische Künstler auf der Bühnet. Neben Schulprojekten, über das Jahr verteilten Folkonzerten im örtlichen Theater und Tanzworkshops gibt es das Song Project. Womit wir wieder bei Cecil Sharp (1859-1924 )wären: Dieser war DER Sammler englischer Volkslieder – und Tänze. Bis zu seinem Tod trug er 4.977 Stücke zusammen und dies nicht nur in England, sondern auch in den Vereinigten Staaten, wo sein Interesse insbesondere der Frage galt, wie sich die Lieder durch ihren Weg in eine neue Heimat veränderten. Diesem Umstand trug das Cecil Sharpe Project Rechnung und so finden sich unter den Ausführenden nicht nur Steve Knightley, Patsy Reid, Kathryn Roberts, Jackie Oates, Jim Moray und Andy Cutting, sondern auch Caroline Herring aus Georgia / USA und der Kanadier Leonard Podolak. Gemeinsam spielten sie einige von Sharp gesammelte Songs in den jeweiligen Versionen ihrer Heimat ein und stellen diese Aufnahmen auch auf dem dazu veröffentlichten Album gegenüber. Dazu gesellen sich Lieder wie 'Mining for Songs', die extra für das Projekt geschrieben wurden. Die überwiegend lyrisch angelegten Lieder bekommen durch ihre Transformation in Amerika deutlich Tempo und manchmal auch eine gehörige Portion Pathos. Das erstklassige Line-up sogt neben dem immensen Fundus aus dem die Beteiligten schöpfen konnten, für ein abwechslungsreiches Album, das nicht umsonst vom Magazin Songlines zum Besten des Jahres 2011 gekürt wurde. Neben der Audio CD findet sich auch eine DVD mit einem Mitschnitt der Konzertpräsentation in Shrewsbury im Digipack. Live ist das Cecil Sharpe Project zwar nicht in hiesigen Landen, aber zumindest in England immer mal wieder unterwegs. Also: Auf nach England oder zumindest die CD anhören. Es lohnt sich!
© Holger Brandstaedt


Felix Meyer "Erste Liebe / Letzter Tanz"
105 Music/Sony; 2012

www.felixmeyer.eu

Die Gute Nachricht zuerst: Alles ist gut ausgegangen! Hatten doch nicht wenige Fans von Felix Meyer Befürchtungen, dieser hätte mit dem Vertrag bei einer großen Firma seine Seele mit verkauft.
Und erst sah es auch nicht gut aus: Der Veröffentlichungstermin wurde, wohl eher aus Marketing taktischen Gründen, immer wieder verschoben und monatelang alle angefragten Konzerte von der Agentur geblockt. Anfang Januar hatte das Warten ein Ende und auch in der zweiten Hälfte des Vorjahres konnte sich Felix für die anschließende Promotour z.B. als Support von Zaz schon mal warm spielen. Da endlich gab es auch wieder die schon legendären Auftritte in den Fußgängerzonen dieses Landes, mit denen einst Felix berühmt wurde und erste Hörproben aus seinem nunmehr zweiten Album. Produziert von Franz Plasa enthält dieses 13 Stücke aus der Feder von Felix und seiner exzellenten Band, die genau wie er eher untypische Straßenmusiker sind. Mit Benjamin Albrecht (Akkordeon/Piano /Gitarre), Sebastian Brand (Bass), Niklas Neßelhut (Schlagzeug), Olaf Niebuhr (Gitarre/Banjo) und Erik Manouz (Percussion/Gitarre) hat Felix Meyer eine paar erstklassige Begleiter gefunden, mit denen es nach den Straßen nun die Bühnen dieses Landes zu erobern gilt. Das Konzept tagsüber die Leute in den Bann zu ziehen, um sie am Abend im Konzert wieder zusehen, scheint jedenfalls auf zugehen. Dazu tragen sicher neben den wunderbaren Arrangements auch die überwiegend alltagstauglichen Texte aus der Feder von Felix Meyer bei. Diese erinnern mal an Stoppok, mal an Keimzeit und/oder an Sven Regner. Aber das sind ja nicht die Schlechtesten ihres Faches und wie diesen verzeiht man auch Felix die ein oder andere eingeschlichene Plattitüde gern. Dieses Album ist eher erste Liebe als letzer Tanz, denn mit der Felix Meyer Band tanzt man gern wieder und einige Lieder sind zum Verlieben schön. Bis bald in den Straßen und Clubs dieses Landes!
© Holger Brandstaedt


Bernd Barbe "Kleines Blümchen"
Timezone, 2011

www.berndbarbe.de

Das Leben schreibt die besten Lieder. Der in Dresden geborene Liedermacher und Kabarettist Bernd Barbe musste seine Kindheit und Jugend in Chemnitz verbringen. Nicht genug damit, verschlug es ihn zum Zivildienst auch noch ins Hessische. Dort entdeckte er sein Talent für vergnügliche Lieder zu den Niederungen des Alltags. Diese versammelt Barbe nicht nur in seinem aktuellen Bühnenprogramm 'Ruf 113 Kalaschnikow', sondern auch auf seinem 'Kleines Blümchen' getauftes Album. Ob kickende Frauen, Supermarktprospekte oder das deutsche Gesundheitssystem, Barbe nimmt alles aufs Korn. Musikalisch mit Gitarre und Gesang eher einfach gehalten, textlich auch mal ins Fäkale abrutschend, verliert Barbe weder seinen Humor noch seinen Blick für die soziale Wirklichkeit. Und das macht die Platte dann doch sympathisch. Zitat: 'Sag kleines Menschlein / Du gehst so geknickt/ Mich hat der Kapitalismus gefickt. Und das zum Mitsingen! Allen die davon träumen Musiker zu werden sei das 'Hartz 4' getaufte Stück empfohlen. Viel Vergnügen.
© Holger Brandstaedt


Philip Omlor "Zuhause unterwegs"
Eigenverlag, 2011

www.pomlor.de

Philip Omlor präsentiert auf seinem Soloalbum 'Zuhause unterwegs' 13 Lieder aus eigener Feder. Geschichten mitten aus dem Leben, aus den Hier und Jetzt, die der Braunschweiger erst einer ausgiebigen Live-Probe unterzog, bis er sie aufnahm. Mal mit Gitarre, mal zum Klavier gesungen ist alles aus eigener Hand. Es sollte eine kompromisslose Soloplatte werden und das hört man. Erst ein wenig angespannt, aber dann immer entspannter klingt 'Zuhause unterwegs'. Omlor, der ansonsten mit Phrytz unterwegs ist, singt sich nach und nach frei. Schade dass die ersten drei Stücke da eher abschrecken. Aber ab 'Pferd aus gelben Wellblech' macht das Zuhören zunehmend Spaß. Fazit: Nicht ganz überzeugend, aber durchaus Lust machend auf Weiteres.
© Holger Brandstaedt


Karl Neukauf "Blaue Erbsen"
Timezone, 2012

www.karlneukauf.de

Nein ein Erbsenzähler ist der Berliner Chansonier Karl Neukauf wohl nicht. Dafür jedoch ein ein vielseitiger Musiker und Chronist. Auf seinem Album 'Blaue Erbsen' stammen Musik, Text, Stimmen und Instrumente sämtlich von ihm. Die 15 Lieder sind wie alte Postkarten, die an längst oder jüngst vergangene Zeiten erinnern. Aufgenommen mit Orgel, Harmonium, Schlagzeug, Tabla, Gitarren, Klavier , Kontrabass, Triangel, um nur einige Instrumente zu nennen, aber auch Kochtopf, Feuerschutztür und Küchenuhr ist 'Blaue Erbsen' ein stimmiges abwechslungsreiches Album geworden, das erneut die Vitalität der zeitgenössischen Liedermacherszene unter Beweis stellt. Digipack & Booklet kommen graphisch etwas streng daher, musikalisch geht es zum Glück etwas vielseitiger zu. Satie und Waits, Newman, Mitteregger, Maurenbrecher und Knef lässt Neukauf anklingen. Mag seine Stimme auch etwas sonor sein, die recht umfangreichen Arrangements der Lieder haben die Komplexität von Kurzhörspielen. Anspieltips: 'Berlin' & 'Vierhändig Klavier'!
© Holger Brandstaedt


Dale Ann Bradley "Somewhere South of Crazy"
Compass Records, 2011

www.daleann.com

Die CD beginnt schwungvoll mit mehrstimmigem Gesang und mit Fiddle, Mandoline, Dobro, Banjo, Gitarre und Bass in guter Bluegrass-Fashion. Der zweite Titel ist dann etwas ruhiger, die CD enthält ein gute Mischung aus schnellen und ruhigen Stücken. Sie klingt auch ruhig aus mit einer Live-Aufnahme vom California Bluegrass Association’s 32nd Annual Father’s Day Festival (Grass Valley 2007), bei der sich Dale Ann Bradley selbst leise auf der Gitarre begleitet und teilweise fast a capella singt.
Die 2007, 2008, 2009 und 2011 durch die International Bluegrass Music Association (IBMA) mit dem Titel „Female Vocalist of the Year“ ausgezeichnete Tochter eines Predigers, die in den Hügeln von Ost-Kentucky (USA) aufgewachsen ist, wo bereits Loretta Lynn ihre Kindheit verbracht hat, hat ihre gute Stimme mit guten Instrumentalisten umgeben und eine Super-CD herausgegeben. Ein Extra-Booklet war nicht dabei (ist vielleicht verloren gegangen, denn der Mittelteil der CD-Hülle könnte eines aufnehmen), aber Kurzbeschreibungen aller Lieder und der Text des Titelsongs sind auf den Klappdeckeln abgedruckt.
Dabei sind auch ein oder zwei eigene bzw. von ihr mitgeschriebene Songs wie der Titelsong „Somewhere South of Crazy“. Einige Lieder haben durchaus nachdenkliche Texte (z.B. dass jemand, der noch nicht alt genug ist, um zu trinken oder zu rauchen und gerade mal seinen Führerschein gemacht hat, bereits zum Krieg in ein fernes Land geschickt wird – obwohl ich immer dachte, in den USA wäre das freiwillig …). Jedenfalls eine gelungene CD. Oder, wie der Moderator bei dem Bonustrack sagt: „If that don’t turn you on, you ain’t got no switches!“
© Christian Zastrow


Dehlia Low "Ravens & Crows"
Rebel Records, 2011

www.dehlialow.com

Um Missverständnissen vorzubeugen: „Dehlia Low“ ist kein Personen-, sondern ein Band-Name. Was für eine Bedeutung er allerdings hat, ließ sich nicht herausbekommen. In der CD-Hülle ist ein Foto abgebildet mit einem Gebäude, das einen entsprechenden Schriftzug trägt. Also vielleicht ein Ortsname? Ein Bahnhof? Oder eine Firma?
Die fünf Mitglieder der Band lernten sich 2007 in örtlichen Bluegrass Jamm Sessions in der Gegend von Asheville (North Carolina) kennen. Da sich ihre Musik einerseits auf die Wurzeln in den apalachischen Bergen stützt, andrerseits eine Brücke zur moderneren Countrymusic („Americana“) schlägt, nennen die Musiker ihre Musik „Appalachiagrassicana“. Nach ihren ersten stürmischen Jahren wollen sie nun etwas ruhiger treten – aber nicht ohne uns vorher noch eine wunderbare CD hinterlassen zu haben.
Der Titel der CD hat etwas Düsteres: Raben und Krähen gelten – nicht zuletzt wegen ihrer schwarzen Farbe – als Unglücksboten. Und obwohl die Musik meistens schwungvoll ist, geht es um einen etwas melancholischen Blick auf das Leben. Fast alle Lieder auf der CD stammen von Mitgliedern der Band wie der Lead-Sängerin Anya Hinkle (nur bei „What do you think of her now?“ war Willie Nelson an der Entstehung beteiligt, und „Cannonball Blues“ ist traditionell).
Es sind frische Stimmen und gute Instrumentalisten (Mandoline, Dobro, Fiddle, Gitarre und Kontrabass). Gelegentlich singt auch eine Männerstimme die Lead-Vocals. Fast immer ist der Gesang mehrstimmig mit teilweise sehr interessanten Harmonien, manchmal auch mit abwechselnden Einsätzen. Ein Extra-Booklet ist nicht dabei, aber ein kurzer Klappentext mit dem erwähnten Foto. Moderne Bluegrass-Musik, wie sie sein sollte!
© Christian Zastrow


Ensemble Oni Wytars "Mediterraneum"
Dhm (Sony Music), 2010

www.oniwytars.de

Das Ensemble ONI WYTARS ist 1983 aufgebrochen, eine Brücke zwischen Orient und Okzident zu bauen und eine Synthese der verschiedenen Elemente und Traditionen zu schaffen, die seit Jahrhunderten die Musikkultur in Ost und West beeinflussen und auch bereichern. Ihr Schwerpunkt ist dabei die Zeit vom 12. bis 16. Jahrhundert. Mit ihrer CD „Mediterraneum“ ist es ihnen nun erneut gelungen, eine solche Nahtstelle zu finden. Sie beginnt mit einem Feuerwerk an Virtuosität. Weiter geht es dann etwas ruhiger. Es werden verschiedene Gesangstechniken eingesetzt, bei denen die Stimme melismatisch mit vielen Verzierungen die Melodie umspielt.
Zwei Mittelalter-Klassiker sind auch dabei, nämlich der temporeich mit Schellen (Riq) und anderer orientalischer Percussion vorgetragene und wilden Improvisationsteilen versehene Saltarello und eine wunderschöne Version von „Stella splendens“. Die zehnminütige Version der Sufi-Hymne „Mevlana“ mit großem Orchester lädt zum Träumen ein. Auf einem weichen orientalischen Klangteppich entschwebt man langsam in die Welt von 1001 Nacht. Diese CD ist ein Klangerlebnis. Wer’s etwas orientalisch mag, wird sie nicht mehr aus dem CD-Spieler nehmen wollen. Das 27-seitige Begleitheft ist zweisprachig (deutsch und englisch) mit einer Einführung in die Thematik, Portraits der Mitwirkenden und den Liedtexten mit Übersetzung.
© Christian Zastrow


Schellmerÿ "von pfaffen und leyen"
Narrenschiff, 2011

www.schellmery.ch.vu

Das Wort “Schellmerÿ" hat eine Doppelbedeutung: Einerseits ist es das alte berndeutsche Wort für Schelmerei, andererseits soll es nach Ansicht der Band auch "Klang-Geschichten" bedeuten (von “Schelle” und “Mär”). Bei der Gruppe handelt sich um zwei Frauen und einen Mann, die teilweise auch noch in anderen Formationen in der Mittelalterszene der Schweiz unterwegs sind. Dabei spielen sie nicht immer die gleichen Lieder nach, die schon viele vor ihnen gespielt haben, sondern interpretieren auch unbekannte Quellen, z. B. eine aus dem Rheinland des 11. Jahrhunderts, interessant im 7/8-Takt rhythmisiert – vielleicht nicht ganz so typisch für das Rheinland, aber musikalisch in jedem Fall überzeugend.
Die Quellen schließen aber auch Stücke ein, die erst in jüngerer Zeit aufgeschrieben wurden, und der bekannte Text des Kürenbergers „Ich zôch mir einen valken“ ebenso wie auch das „Meienlied“ Walthers von der Vogelweide und ein weiteres altes Lied wurde im alten Stil neu vertont – zwei der drei Melodien stammen von Mitgliedern der Band. Der Schweizer Akzent beim Mittelhochdeutsch ist etwas gewöhnungsbedürftig für norddeutsche Ohren, obwohl die Schweizer vermutlich zu Recht behaupten, dass ihre Aussprache dem Mittelhochdeutschen näher ist als unsere. Ansonsten singen sie auch Alt-Französisch (oder Okzitanisch), eine der beiden Sängerinnen stammt offensichtlich aus dem französischen Teil der Schweiz.
Obwohl es im Internet ein Video mit dem Pferde-Branle in einer Zweierbesetzung der Band gibt, findet sich an bekannteren Stücken auf der CD nur Manfredina und Rotta. Es beginnt mit dem klagenden Klang der Drehleier und steigert sich dann zum schnellen Teil mit einer Low Whistle, die sich aber gut in den mittelalterlichen Klang einfügt. Weitere auf der CD verwendete Instrumente sind u. a. Drehleier, Schalmei, Garklein, Krummhorn, aber eben auch Mandoline und Akkordeon (einige Stücke sind ja auch moderneren Datums). Auch die Begleitung der Bouzouki, die den Stil der Band prägt, ist rhythmisch und akkordmäßig sehr modern.
Ein Booklet ist nicht dabei, und es gibt wenig theoretische Hintergrundinformationen (die Band ist wahrscheinlich mehr praktisch unterwegs). Außer den Zaubersprüchen ist alles angenehm zu hören, mit schönen Stimmen meist mehrstimmig vorgetragen. Musikalisch eine abwechslungsreiche Zusammenstellung und inhaltlich ein Gang durch verschiedene Regionen und Jahrhunderte. Vielleicht nicht für Mittelalter-Puristen, aber ein Schatz für Freunde an historischer regionaler Kultur.
© Christian Zastrow


The Scottish Fiddle Orchestra
"30 Glorious Years Of The Scottish Fiddle Orchestra" [3 CDs]
REL, 2011

English CD Review

www.sfo.org.uk

Die CDs beginnen ganz im Stil einer Pipes-and-Drums-Band – nur mit Fiddles statt Pipes (an den Höhepunkten kommt dann tatsächlich oft der erwartete Dudelsack ins Spiel). Der Klang der vielen Geigen erinnert mich etwas an meine alte James-Last-Schallplatte mit seinem Cover aus der Seifenwerbung („Irischer Frühling“). Es sind zum großen Teil Live-Aufnahmen, das Publikum klatscht im Takt mit. Beim dritten Stück wird es dann klassisch: mehrstimmig, ruhiger, und Klavier statt Percussion als Begleitung. Entsprechend sind die Arrangements meist einstimmig und schlicht, manchmal aber auch mehrstimmig und aufwändig arrangiert (teilweise fast barock), aber immer schwungvoll.
Das Fiddle-Duett „The Hardanger“ klingt nach Wiener Kaffeehausmusik und etwas schräg – das liegt hoffentlich nicht an der Verwendung einer norwegischen Hardanger-Fiedel, die ich sehr bewundere … Grundsätzlich jedenfalls kommt der schöne Klang eher durch die Menge der Geigen zustande. Schnelle Läufe sind nicht immer synchron, z. B. bei „Harvest Home“ (die Bowed Triplets verschwimmen, und dadurch geht der Effekt verloren). Dafür wird eine zweite Stimme hinzugefügt. Das Schneller-Werden wird dem Stück in meinen Augen nicht gerecht (aber da gibt es unterschiedliche Meinungen). Überhaupt wird dieser Effekt ziemlich häufig am Schluss von Stücken eingesetzt und nutzt sich dadurch beim Zuhören etwas ab (live scheint es aber immer Wirkung zu zeigen).
Auch wenn die Tanzbarkeit nicht im Vordergrund steht, findet man bekannte Tanzmelodien auf den CDs wie „Reel Of The 51st Division“ (wahrscheinlich nicht in der richtigen Länge für ein Vier-Paar-Set) und „Gay Gordons“, meistens einen Akkord am Anfang und Ende für die Verbeugung, und fast alle Tanzrhythmen sind vertreten: Reel, Jig und Strathspey. Und am Schluss der ersten CD in das Klatschen als Zugabe gibt es drei Minuten Polka, während das Publikum endgültig außer Rand und Band gerät. Es sind insgesamt drei CDs, die für jeweils eine Dekade stehen. Das Booklet enthält die zugehörige Band-Geschichte.
© Christian Zastrow


Various Artists [Sampler, EPs, Demo-CDs, Downloads]

www.brdigung.com

BRDigung "Zwischen Engeln & Teufeln" (Rookies & Kings, 2012). Das dritte Album der vier Jungs aus Kempen, Niederrhein, bietet eingängige Polit-Punk-Hymnen, die Texte ein Stück weit intelligenter als die der Kollegen. Erhältlich sowohl als Digipak, als auch auf 666 Stück limitierte Sargbox.

www.jahchango.com

Jah Chango "Off Beat" (EP, Soulfire Artists, 2012). 4 x Reggae plus ein Dub-Remix von einem auf der Baleareninsel Formentera lebenden, gebürtigen Franken. Warm, heiter, sehr spanisch.

www.juanluisguerra.com

Juan Luis Guerra "A Son de Guerra" (EMI, 2010). Altmeister der lateinamerikanischen Musik aus Santo Domingo, Dominikanische Republik: Latin Rock, Salsa, Cumbia, Mambo, ...

www.hionmartell.com

Hion Martell (Promo EP, Viskningar & Vr&aslash;l/Plugged, 2011). Die schwedische Indieband mit dem amerikanischen Sound veröffentlicht das neue Stück "Water" als Single sowie "In the Meadows" vom Album "Will Cure Any Disease" aus dem Jahre 2010, mit denen sie den Kampf um den Folkpop-Thron aufnehmen wollen.

www.jagun.eu

Eva Jagun "My Blue Hour" (Galileo MC, 2011). Bossa-Nova und Latin auf Jazz-Basis. Endlich das Solo-Debüt der aus Köln stammenden und in Berlin lebenden Sängerin, die sich mit "My Blue Hour" freigeschwommen hat.

www.jennyandtylermusic.com

Jenny & Tyler "Faint Not" (Eigenverlag, 2010). Nettes Päarchen, schöne Gesangsstimmen, religiöse Texte, anheimelnder Folk(rock)-Sound. So würden The Swell Season klingen, wenn sie aus Amerika kämen.[38]

www.jewrhythmics.com

Jewrhythmics "Jewrhythmics" (Essay Recordings, 2011). Yiddish is dead? Long live Yiddish! deklariert das Duo aus Tel Aviv. Disco ... Also mixt man jiddische Klassiker und die Synthie-Sounds der 80er-Jahre und hofft auf gemeinsame Wiederbelebung. Dead can dance!

www.hughlaurieblues.com

Hugh Laurie "Let them talk" (Warner Bros, 2011). Musizierende Schauspieler boomen: Liefers, Prahl, Bridges ...[46] TV-Arzt Hugh Laurie hat mit Hilfe von Stars wie Tom Jones und Allen Toussaint eines der besten Blues-Jazz-Alben des Jahres eingespielt.

www.nataliemerchant.com

Natalie Merchant "Leave Your Sleep" (Nonesuch, 2010). Natalie Merchants ehrgeiziges Opus von 26 vertonten Gedichten, Schlafliedern und Kinderreimen angelsächsischer Autoren des 19. Jahrhunderts (R.L. Stevenson etc.), um ihre Tochter zum Einschlafen zu bewegen. Musikalisch zwischen Folk, Bluegrass, Cajun, Klezmer und Reggae.

www.myspace.com/karenmose

Karen Mose "Vingefang" (GO Folk, 2011). Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 2/2011: Die Sängerin der dänischen Folkrock-Band Phønix[42] mit ihrem Solodebüt sparsam produzierter, überwiegend düsterer Traditionals.

www.youssou.com

Youssou N'Dour "Dakar - Kingston" (Emarcy Records/Universal, 2010). Ehrung für Bob Marley, Afro-Hits im Reggae-Gewand - der senegalesische Sänger Youssou N'Dour setzt sich mit der Musik Jamaikas auseinander.

www.amy-ray.com

Amy Ray "The Noise Trade Sampler" (Download, 2012). Die (bessere) Hälfte des amerikanischen Folk-Pop-Duos Indigo Girls, die 2011 nach mehr als 25 Jahren ihr 14. Studio-Album veröffentlicht haben, rockt hier frisch, fromm, frei und fröhlich von der Leber weg. Eine Zusammenstellung aus zwölf Jahren solo, sowie zwei Live-Titel und zwei Kostproben des kommenden Solo-Albums "Lung of Love".
Download Amy Rays "Noise Trade Sampler" @ www.noisetrade.com!

Various Artists "Bagpipe Hero - Caledonia Rock" (REL Records, 2012). 15 Stücke Bagrock pur - mit der schottischen Kultband Red Hot Chilli Pipers[39][44][44] sowie den hierzulande unbekannteren und nicht ganz so aufregenden Lions Rampant und The Porridge Men. Bis Ende April sind die RHCP noch auf Tour, bevor sie sich eine Auszeit nehmen; Chef-Piper Stuart Cassels verlässt die Pipers krankheitsbedingt ganz.

Various Artists "Devil Duck Records" (Promo CD, Devil Duck Records, 2012). Auslöser war der Wunsch der eigenen Vision und das Verlangen, Bands/Künstler zu signen, die ich musikalisch liebe, sagt Labelchef Jörg Tresp. Bands, auf die ich stehe und auf dem Label habe, natürlich eher eine winzig kleine Nische ansprechen, die in den USA schon mal etwas größer wäre… Das Hamburger Indie-Label Devil Duck Records[46] stellt sich vor, u.a. mit Adam Arcuragi[42] u.v.a.



FolkWorld Homepage German Content English Content Editorial & Commentary News & Gossip Letters to the Editors CD & DVD Reviews Book Reviews Folk for Children Folk & Roots Online Guide - Archives & External Links Search FolkWorld Info & Contact


FolkWorld - Home of European Music
FolkWorld Homepage
Layout & Idea of FolkWorld © The Mollis - Editors of FolkWorld