FolkWorld #59 03/2016
© Celtic Days in Hude

Celtic Days Hude

So perfekt wie die verschiedenen Ge-
schmacksnuancen eines guten Whiskeys

10. Celtic Days in Hude, Landkreis Oldenburg, 13 - 17. April 2016.

www.celticdays.de

Vom 13.-17.04.2016 steht die Klostergemeinde Hude wieder ganz im Zeichen der keltischen Kultur und Lebensart. Schon zum 10ten Mal wird es wieder fünf Tage lang die Celtic Days mit ihrem breiten Angebot an Veranstaltungen geben. Freunde der Celtic Days aus Hude und umzu, aber auch aus unseren Nachbarländern werden sich wieder in Hude einfinden, um gemeinsam das tolle Programm zu genießen, das der Verein Pro Musica Activa in gewohnt engagierter Art zusammengestellt hat. Musik, Essen und Trinken, Workshops, Spiele und vieles mehr garantieren ein qualitativ hochwertiges Festival, bei dem jeder auf seine Kosten kommen wird.

Crawford / Palm

Artist Video Crawford / Palm @ FolkWorld:
FW#35, #40, #59 #59

www.crawfordpalm.com

13.04.2016 Eröffnungsabend: Ailie Robertson/Steve Crawford & Sabrina Palm

"Ihre Synthese aus irischer, schottischer und zeitgenössischer Harfentechnik zu einem individuellen Stil steht für die Realisierung bisher ungeahnter Möglichkeiten für die keltische Harfe" (Niall Keegan, 2006). Ailie Robertson ist Musikerin im weitesten Sinne des Wortes. Die Harfenvirtuosin arbeitet als Komponistin, Arrangeurin, unterrichtet und improvisiert.

Ihre Reputation in der schottischen Harfenwelt ist mehr als eindrucksvoll. Sie ist fünffache Gewinnerin der Goldmedaille beim "National Mòd" (eines der wichtigsten Festivals für schottisch gälische Sprache). Außerdem gewann sie bei der ersten London Harp Competition den ersten Preis und wurde als "Best Overall Musician" beim Edinburgh Competition Festival geehrt. Beim Pan Celtic Festival in Irland repräsentierte sie den Commun na Clarsach for Scotland. In 2005 erhielt sie für ihr "virtuoses Clarsachspiel" ein Stipendium der ESU. Außerdem gewann sie den St. Albans New Roots Award. Ihr Debütalbum "First Things First" wurde mit dem Live Ireland Award für das beste Instrumentalalbum des Jahres ausgezeichnet.

Ailie Robertson

Artist Video Ailie Robertson @ FolkWorld:
FW#38

www.ailierobertson.com

Ailie konzertiert auf der ganzen Welt und ist bekannt für ihre einmalige Fusion schottischer, irischer und zeitgenössischer Stile.

„Der Respekt vor dem, was diese Musik von jeher ausmacht, ist gepaart mit der Kreativität und der unbändigen Leidenschaft, mit der das Duo diese Musik interpretiert, weiterentwickelt und mit Leben erfüllt“ (Augsburger Allgemeine). Steve Craword ist Sänger und Gitarrist aus Aberdeen, Schottland. Mit seinen Bands wie Catford und Ballad of Crows, sowie im Duo mit dem Mundharmonikaspieler Spider MacKenzie ist er schon durch ganz Europa und darüber hinaus getourt. Gemeinsam mit der Bonner Fiddlerin Sabrina Palm präsentiert der junge Schotte nun Musik aus seiner Heimat. Mit seiner einfühlsamen Stimme entführt er die Zuhörer in die Weiten des schottischen Hochlands. Es geht in den Liedern um Liebe und Tod, die See und die Berge.

Bei fetzigen Jigs, Reels und Strathspeys begeistert Sabrina Palm auf ihrer Fiddle das Publikum. Da bleibt kein Fuß ruhig. Die Bonnerin spielt seit ihrer Jugend keltische Musik, tourt u.a. mit der Band Whisht! und hat als erste Deutsche die Prüfung zum Lehrer für traditionelle Musik in Dublin bestanden. Steve Crawford und Sabrina Palm ergänzen sich so perfekt wie die verschiedenen Geschmacksnuancen eines guten schottischen Whiskys. Eine gute Grundlage für einen schönen Abend.

14.04.2016 Ralf Sotschek und Pipeline: Die Ausser-Irischen

Ach du heiliger Bimbam! Erst gab es Laurel & Hardy (waren zu zweit), dann die Marx Brothers (waren zu viert) und jetzt das: der Autor Ralf Sotscheck macht gemeinsame Sache mit dem keltischen Duo Pipeline – ja geht denn das? Klar geht das, nach dem Tucholsky-Motto: "Hering ist gut, Schlagsahne ist gut, wie gut muss erst Hering mit Schlagsahne sein!"

Die Ausser-Irischen bringen uns Irland und seine Einwohner in einer skurrilen und vor allem super unterhaltenden Dimension näher. Die Kunst des "Story Telling" wird mit Irish Folk der Extraklasse kräftig durchgemischt. Der Wortwitz aus Sotschecks Geschichten wird von den Musikern mit schlitzohrigem Humor reflektiert, und so kommt eines zum andern. Ist es jetzt eine musikalische Lesung oder ein Konzert mit Comedy-Elementen? Auf jeden Fall ist es eine Show, die uns in die Zeit vor der Erfindung des Fernsehens versetzt, als Menschen in ihren Küchen, Wohnzimmern oder Pubs zusammen kamen, um sich gegenseitig mit Geschichten und Musik zu unterhalten.

Pipeline

Artist Video Pipeline @ FolkWorld:
FW#19, #40

www.pipeline-music.com

Ralf Sotscheck ist einer der gefragtesten Autoren, wenn es um die Belange der grünen Insel geht. Auf seine Kappe gehen die "Gebrauchsanweisung für Irland", die Kurzgeschichten-Sammlungen "Dublin Blues", "Irish Toffee", "Ungekürzte Wahrheiten über Irland", "Der keltische Tiger" sowie der Seitenhieb auf die Engländer mit dem Titel "Paddy’s andere Insel". Sotscheck hat auch ein Buch mit und über Harry Rowohlt "In Schlucken-zwei-Spechte" geschrieben, eine Art Rowohlt-Biographie in Gesprächsform, die 2004 ein Bestseller war. Als Korrespondent der taz lebt er seit mehr als 20 Jahren in Irland und hat alle Vorzüge und Tücken des irischen Alltags am eigenen Leib erfahren. In seinen Kurzgeschichten zelebriert und verflucht er zugleich die schnoddrige Art und die "Mañana"-Mentalität der Iren. Im Stile eines "Storytellers" erzählt er von Pleiten, Pech und Pannen, wie sie nur in Irland vorkommen können. Die grüne Insel wird auf eine sympathische Art und Weise durch den Kakao gezogen, und das Resultat kann sich sehen lassen. Irland erstrahlt in seinen schillernden Regenbogenfarben, und die Leser würden am liebsten gleich auf die Insel abreisen.

Die Vielfalt an Farben und Farbverläufen eines Regenbogens findet sich auch in der Musikwelt bei den Multi-Instrumentalisten. Auf Dermot Hyde und Tom Hake, den netten Herren, aus denen die irisch-schottische Formation Pipeline besteht, trifft es voll zu. Die beiden haben die Qual der Wahl zwischen Harfe, Uillean Pipes, Bouzoukis, Gitarren, allerlei Flöten und zwei kräftigen Gesangsstimmen. Damit bieten sie dem geneigten Hörer eine sagenhafte Klang- und Stilvielfalt, die Paddy Moloney von der legendären irischen Gruppe "The Chieftains" zu dem Zitat hinriss: "Ein Muss für Liebhaber des irischen Dudelsacks und der Harfe. Gehört definitiv in jede Sammlung!" Gemeint sind höchstwahrscheinlich nicht die Musiker, sondern deren aktuelle CD. Pfeilschnelle Instrumentals wechseln sich mit romantischen Slow Airs ab, Irish Folk wird durch musikalische Einflüsse aus anderen keltischen Regionen wie Galizien, Schottland oder der Bretagne bereichert.

15.04.2016 Konzertabend mit Crosswind und Flook

Crosswind
Artist Video
www.crosswind-music.de

Crosswind – so heißt eine der aktivsten und kreativsten jungen Bands der deutschen Irish Folk Szene. Mit musikalischem Talent, ausgefeilten Arrangements und beeindruckender Bühnenpräsenz touren die vier Musiker seit 2012 durch Deutschland, wo sie regelmäßig ausverkaufte Konzertsäle vorfinden und ein begeistertes Publikum zurücklassen. In kurzer Zeit hat sich das Vierergespann, bestehend aus Beatrice Wissing, Stefan Decker, Sebastian Landwehr und Mario Kuzyna, zur meist gefeierten Newcomer-Band der Szene entwickelt.

Das junge Quartett könne sich „an den besten der ‚Originale‘ messen“, so heißt es im Folker, Deutschlands größtem Musikmagazin für Folk-, Lied- und Weltmusik. Liebevoll arrangierte Songs und mitreißende Tunes – die Band führt diese beiden Facetten der irischen Musik zusammen wie keine zweite in Deutschland. Dabei kommen, für den Irish Folk typischen, Instrumente wie Fiddle, Irish Flute, Tin Whistle, Concertina, Knopfakkordeon und Gitarre zum Einsatz.

Doch die Musik von Crosswind macht keineswegs an den Küsten der grünen Insel halt. Sie wird beeinflusst von harmonisch-beseeltem Country-Folk aus Amerika, von den tragenden melancholischen Klängen Skandinaviens und von vielen anderen musikalischen Eindrücken, welche die vier Musiker mitbringen und gekonnt zu einer verspielten, vielschichtigen Klangdichtung weben. Die Musik ist druckvoll, sie ist dynamisch und mitreißend, doch wirkt sie niemals gehetzt. „Selbst in ihren aufbrausendsten Momenten strahlen die Musiker eine bezaubernde Ruhe und Gelassenheit aus“, so urteilt die Presse.

Crosswind verspricht ein unvergessliches Konzertprogramm. Mal atemberaubend, mal nachdenklich, mal witzig und manchmal sogar romantisch. Das Programm, welches die vier Musiker darbieten, fängt den Geist der grünen Insel ein und bietet so für jeden Zuhörer einen einzigartigen Hörgenuss.

Flook

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www.flook.co.uk

Flook! Die Flöten von Brian Finnegan und Sarah Allen, die Gitarre von Ed Boyd und das Bodhrán von John Joe Kelly verwandeln Melodien mit Wurzeln in der traditionellen Musik in den atemberaubenden Klang der wegweisenden Band Flook. Die Gruppe besitzt eine seltene Kombination aus technischer Brillianz, feinem Zusammenspiel und verwegener, abenteurlustiger musikalischer Vorstellungskraft.

Bereits ihr erstes Album Flook! Live! (1997) wurde von der Irish Times als das "ultimative moderne Flute-Album" angekündigt. Mit Ihrer zweiten Veröffentlichung, "Flatfish" (1999) schafften sie bereits den Durchbruch in der internationalen Musikszene. Auf diesem Album war Meister-Bodhránspieler John Joe Kelly zusammen mit Brian Finnegan, Sarah Allen und Ed Boyd erstmalig zu hören. "Flatfish" wurde als "erstaunlich", "bemerkenswert" und "nicht weniger als wunderbar" bezeichnet. Dennoch waren es vor allem die Livekonzerte, mit denen Flook die Herzen der Zuhörer und Zuschauer tatsächlich eroberten.

Die enge Harmonie zwischen diesen vier Musikern, die schiere Freude, die sie beim Zusammenspiel entwickeln, wurde von Publikum, wie von Kritikern hochgelobt. Das 2002 veröffentlichte Album "Rubai" wurde vom BBC als "Folk-Album des Jahres" nominiert. Es festigte den Ruf der Band als eine der aufregendsten und innovativsten Bands der englisch-irischen Musikszene bei Journalisten und Musikerkollegen gleichermaßen. So war es kein Wunder, dass die vier Musiker 2006 tatsächlich die BBC Folk Awards gewannen. An Virtuosität herrscht zwischen den vier Musikern kein Mangel. Dennoch stammt die einmalige Wirkung dieser Gruppe von ihrem vollkommen intuitiven, fast symbiotischen Austausch zwischen den verschiedenen Flöten, Saiten und Trommelfellen.

Julie Fowlis

Artist Video Julie Fowlis @ FW:
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www.juliefowlis.com

Ende 2008 legten Flook eine längere Konzertpause ein. Seit 2013 geht die Band wieder auf Tournee. Nach dem Deutschland-Auftakt der neuen Saison hier in Hude im Jahr 2013, sind wir mehr als froh, diese Ausnahmemusiker zum zehnjährigen Jubiläum erneut bei uns begrüßen zu dürfen.

16.04.2016 Konzertabend: The Celtic Days Allstars & Julie Fowlis

Im Laufe der vergangenen Celtic Days-Festivals hatten wir bereits viele hervorragende Musiker zu Gast. Viele von Ihnen standen auf der Bühne, andere gaben ihr musikalisches Wissen in Workshops weiter (oder beides). Einige dieser Künstler werden wir zum 10-jährigen Jubiläum im Rahmen eines Jubiläums-Specials unter dem Namen The Celtic Days Allstars wiedersehen und -hören.

Julie Fowlis wuchs in den äußeren Hebriden auf der Insel North Uist auf, einer der letzten Gegenden Schottlands, in denen das schottische Gälisch noch genauso präsent ist, wie die englische Sprache. 2015 wurde Julie Fowlis als “Folk Singer of the Year” bei den BBC Radio 2 Folk Awards und als “Beste Künstlerin” bei den Songlines World Music Awards 2015 nomimiert. Sie gilt als fesselnde Livekünstlerin, die Bühnen auf der ganzen Welt — von kleinen Village Halls in den Highlands bis hin zu Theatern in Paris, Wien, London und New York mit ihrer einfühlsamen und gleichzeitig fesselnden Bühnenpräsenz begeistert. 2014 sang sie bei der Eröffnungszeremonie der 20. Commonwealth Games für ein TV-Publikum von über einer Milliarde Menschen.

Während ihrer gesamten, mittlerweile zehnjährigen Solokarriere, war sie eine stolze Vorreiterin für gälische Musik und Kultur. Ihre Arbeit ist in mittlerweile vier hochgelobten Studioalben dokumentiert. Das neueste Werk, “Gach Sgeul/Every Song”, das im Jahr 2014 herauskam, erhielt vom Songlines World Music Magazine die Bestnote von fünf Sternen. Julies außergewöhnliche Stimme, ihre Interpretation der schottisch-gälischen Kultur und ihre Fähigkeit, Folkmusik aus der Vergangenheit in etwas Zeitgemäßes, Dynamisches und Unwiderstehliches zu verwandeln, machen sie zu einem ehrlichen, mehrfach ausgezeichneten genreübergreifenden Star.

Für Millionen von Kindern — und ihre Eltern — wird Julie Fowlis immer als die Frau bekannt sein, die den Titelsong von “Brave” sang, jenen Disney Pixar-Animationsfilm, der Oscar-, Golden Globe- und BAFTA-prämiert wurde und der in den schottischen Highlands spielt. Für die Produzenten war es wichtig, eine perfekte authentische Gesangsstimme zu finden. Nach langer und aufwändiger Recherche fanden sie das Gesuchte, als sie Julie zum ersten Mal singen hörten…

Julie engagiert sich auch weiterhin, ihr Wissen um Kultur, Tradition und Geschichte der Highlands und des Gälischen durch fortlaufende Forschungs- und andere akademische Projekte weiter zu vertiefen. Zusätzlich zu ihren zwei Abschlüssen (ein BA Honours in Applied Music und einen MA in Material Culture & The Environment) erhielt sie außerdem von der Robert Gordon University in Aberdeen die Ehrendoktorwürde.


Photo Credits: (1) Celtic Days in Hude, (2) Crawford / Palm, (3) Ailie Robertson, (4) Pipeline, (5) Crosswind, (6) Flook, (7) Julie Fowlis (unknown/website).


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