FolkWorld #65 03/2018
© Luise Rube

Article in Swedish

Powertöne von Powerfrau

Lena Jonsson

Artist Video Lena Jonsson @ FROG

www.lenajonsson.com

Nie zuvor habe ich eine so mit Energie gefüllte Person wie Lena Jonsson kennen gelernt. Sie wirkt, als wäre sie immer auf Höchsttouren, immer auf dem Weg und nie ihrer Projekte müde.

Lena Jonsson strahlt solche Antriebs- und Lebenskraft aus, dass man davon gerne angesteckt werden möchte. In den Bands, in denen sie mitwirkt, ist sie der größte Beitrag zum Energieniveau in deren Musik. Gäbe es eine weibliche Entsprechung zur skandinavischen Sagenfigur Näcken, der uns mit seinem Fidelspiel bezaubert, so ist es Lena. Sie spielt so schnell und geschickt, dass man glauben möge, sie spiele mit mehreren Geigenbögen gleichzeitig. Ihr enorm schwungvolles Spiel macht Stillsitzen zu einer Option, die nicht gegeben ist.

Lena Jonsson hat in den 15 Jahren ihres aktiven Musiklebens soviel von der Welt gesehen und erlebt, dass sich dies in ihren Kompositionen widerspiegelt. Mit »Places« erscheint ihre erste Soloproduktion, welche ausschließlich eigene Kompositionen enthält. Zusammen mit Erik Ronström (Gitarre) und Kristofer Sundström (Kontrabass) lädt sie uns unter der Dauer von 12 Titeln ein, einigen der Stellen, Situationen und Begegnungen zu lauschen, die sie besucht und erlebt hat.

Skenet

Artist Video Skenet @ FROG

www.skenetmusic.com

Lass dies Bollnäs sein, wo sie aufwuchs und ihre Folkrockband Skenet fand und deren Stil in »34an« zu erahnen ist. Oder Stockholm, wo sie studierte und zusammen mit Johanna Karlsson und Emma Ahlberg-Ek (5-Saitige Geige), welche u.A. auf dem Titel »Första snön« mitwirkt, das Trio Limbohofvet gründete. Ihr bretonischer Duopartner Martin Coudroy trägt mit seinem diatonischen Akkordeon zu dem witzigen Schottisch »Högersvajpen« bei. Auf diese Weise bekommen wir einen kleinen Einblick in Lena's Leben.

Im Booklet können wir lesen, wie die Lieder entstanden sind und in der Musik hören wir Teile aus ihrem musikalischen Lebenslauf. Als roter Faden spinnt sich der Stil durch die Musik, den ich als so speziell für Lena's Musik ansehe. Dieser beinhaltet sowohl Elemente aus dem amerikanischen Old-Time Stil, als auch aus der Musik ihrer Heimat Hälsingland in Mittelschweden. Ein schöner Haufen Gastmusiker aus Folk-, Jazz- und Popmusik tragen zu der Vielfalt der CD bei.

Lena Jonsson: Places

Lena Jonsson “Places”
Playing with music, 2018

Diese Musik macht glücklich. Ich stelle mir vor, dass sich »Places« um die ”Happy Moments” in Lenas Leben dreht. Sowohl die groovigen als auch die ruhigeren Stücke strahlen Lebensfreude aus. Mein Favorit ist die Eröffnungsnummer »Antilopen«, die vom ersten Takt an mitreißt. Das einzige etwas melancholische Lied ist »Brakpolskan«, welches still beginnt, dann jedoch in ein schwungvolleres Tempo übergeht. Dieser Titel lässt mich an eine verrückte Reittour denken.

Alle tanzfreudigen Stücke lassen sich deutlich als Walzer, Polska, Schottisch u.s.w erkennen. Spezielle musikalische Bauelemente sowie Lenas ausgefeiltes Spiel geben der Musik das gewisse Extra. »The Happy Penguin«, bei dem Dominick Leslie Mandoline spielt, gibt tatsächlich den unumgänglichen Drang, sich wie ein Pinguin bewegen zu wollen.

Weiter wirken folgende Musiker mit: Jonas Bleckman (Cello), Jonas Knutsson (Saxofon), Daniel Migdal (Violine), Jon Antonson (Flöte), Filip Jers (Mundharmonika), Staffan Jonsson (E-gitarre) und Petter Berndalen (Perkussion). Lena kann man auch in folgenden weiteren Konstellationen hören: Limbohofvet, The Goodbye Girls, Folk All-In Band – FAB, Skenet als auch im Duo mit Martin Coudroy oder Brittany Haas.


Photo Credits: (1),(3) Lena Jonsson, (2) Skenet (unknown/website).


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