FolkWorld #78 07/2022
© American Cajun, Blues & Zydeco Festival / Magnetic Music

Laissez les bon temps roulez

Das 'American Cajun, Blues & Zydeco Festival' geht 2022 auf Tour. Nach 2 Jahren ohne Festival freuen wir uns 2022 auf ein 'laissez les bon temps roulez'. Hurrayyy....Yihahhhh...

Billow Wood

25. Okt. - 6. Nov. 2022

www.americancajunfestival.de

Seit 2001 Jahren ist das Festival jedes Jahr um die Halloween-Zeit auf Tour in Deutschland und der Schweiz und hat sich zum Bekanntesten dieser Art entwickelt. In Europa zählt es für die Fans neben drei ähnlichen Festivals in F, NL und UK zu den Highlights des Cajun & Zydeco Jahres. Die Presse nennt es bereits in einem Atemzug mit dem Blues Caravan. Die Besucher reisen dabei zum Teil von weit an und manche folgen dem Tross quer durch die Lande. Das hat auch einen guten Grund, denn es ist so ziemlich die einzige Gelegenheit, Bands von echtem Schrot und Korn aus dem Süden der USA zu hören.

Zum Abschluss gibt es jeden Abend immer eine ausgelassene Session aller Teilnehmer. Eine Eintrittskarte für das Festival ist nur ein Bruchteil dessen, was eine Reise in das Mississippi Delta kostet und man hat mehr als drei Stunden lang die perfekte Illusion, in das quirlige Leben dort eingetaucht zu sein.

Lynn August Band & spec. guest Ruben Moreno

Am 7. August 1948 in Lafayette/Louisiana geboren, wurde der blinde schwarze Musiker von seiner Mutter ermutigt eine Karriere als Musiker zu verfolgen. Er wuchs mit Zydeco, New Orleans Rhythm and Blues und Swamp Pop auf. Schon früh lernte er Schlagzeug und spielte mit 12 Jahren Percussion in der Band des legendären Esquerita, der ihn überzeugte Piano zu lernen. Einige Jahre später wechselte Lynn zur B-3 Hammond Orgel. Mitte der sechziger Jahre spielte er mit dem jungen Stanley 'Buckwheat' Dural, später als 'Buckwheat Zydeco' einer der Stars der Zydecoszene.

Ruben Moreno

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www.rubenmusik.com

Lynn startete dann seine eigene Solokarriere, spielte in diversen Swamp Pop Bands, leitete eine Bigband und sogar einen Kirchenchor. 1988 fing er an Akkordeon zu spielen und startete damit ernsthaft seine Zydeco Karriere. Zusammen mit Tenorsaxofonist John Hart gründete er die Band 'The Hot August Knights' . Er studierte alte Aufnahmen von Alan Lomax um den Original Creole Stil des 'Juré (acappella) zu verinnerlichen und für sich zu adaptieren. Seine erste Platte 'It's party Time' erschien auf dem 'Maison de Soul' Label. 1989 folgte 'Zydeco Groove'. Seine bekannteste Platte 'Creole Cruiser' datiert von 1992 und ein Jahr später kam 'Sauce Piquante'. Im Augenblick nimmt er eine langerwartete neue CD auf, die Mitte 2013 erscheinen wird.

Das ACBZF ist stolz Lynn August mit seiner Band wieder exklusiv nach Europa zu holen. Als special guest spielt Ruben Moreno rubboard.

Daiquiri Queens - Cajun Hipsters

Daiquiri Queens – das ist Frauenpower aus Louisiana. Der lokale Cocktail ist Namensgeber dieser erfrischenden Band. Ihre Musik ist genau so raffiniert und betörend gemixt wie der Cocktail, der dem Bandnamen Pate war. Inspiriert von der frühen Cajun- und kreolischen Musik, spiegelt der Sound der Daiquiri Queens das einzigartige musikalische Erbe ihrer Heimat Süd-Louisiana wieder.

Mehrstimmiger Gesang, abgehangenes Akkordeonspiel und melodische Twinfiddle erinnern an vergangene Zeiten, als der Tanzsaal noch König war. Seit ihrem Debüt beim 'South Louisiana Blackpot Festival 2017‘ sind die Daiquiri Queens beim 'New Orleans Jazz and Heritage Festival‘, dem 'Old Tone Roots Music Festival‘ in NY und dem 'Festival International de Louisiane‘ in Lafayette aufgetreten.

Daiquiri Queens

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Sie sind inzwischen Favoriten bei nächtlichen Tanzveranstaltungen und Festivals gleichermaßen. Man schätzt das Sextett für seine lebhaften Auftritte und die bodenständige Herangehensweise an die traditionelle Musik Louisianas mit französischen Wurzeln.

Bei den OFF-BEAT Cajun Music Awards 2020 waren sie nominiert in der Kategorie 'Best Cajun Artists‘. Das ACBZF ist stolz, sie zu ihrem Europa Debüt zu holen.

Roddie Romero & Michael Juan Nunez - Swamp Blues Masters

Der dreimal für einen Grammy nominierte Roddie Romero war 2017 in der Band von Yvette Landry bei ACBZF. 2018 erlebten wir ihn mit seinem Trio. Das Publikum war von seinem Gitarren-und Akkordeonspiel hin und weg. Aber vor allem hat es den Leuten seine Stimme angetan. Roddie lebt und atmet die Kultur von South-Louisiana. Von der Liebe zu seiner Musik bis zu den Gerichten, die in seinem gusseisernen Topf brodeln. Seine Musik tischt er immer fein gewürzt auf und er ist in der Lage die Frische seiner live Auftritte sogar meisterlich auf CD zu konservieren.

Einer seiner ältesten Freunde ist Michael Juan Nunez, der gerade 2019 beim ACBZF seine Visitenkarte als Solist abgegeben hat. Er stammt aus Lafayette/Louisiana und hat fünf CDs veröffentlicht. Sein Blues ist frisch und wild. Er komponiert Melodien, die sowohl in der Tradition stehen als auch diese neu erfinden. Kein Wunder, dass auch amerikanische Filmemacher auf ihn aufmerksam wurden und seine Songs als Soundtrack der TV-Serie ‚True Blood‘ verwendeten. Er hat mit Henry Gray, Sonny Landreth, Kenny Wayne Shepherd, Corey Harris, Doug Kershaw und der New Orleans-Legende Dr. John gespielt. Er ist oft in der Band von Brother Dege zu hören.

2022 geben sich Roddie Romero und Michael Juan Nunez die Ehre beim ACBZF. Das wird ein Fest für alle Bluesgitarristen. „Bring on the Swamp Blues Masters!“

Cajun, Blues, Zydeco, ...

Was sind denn aber diese drei exotisch anmutenden Musikstile aus den Alligatoren verseuchten Bayous von Louisiana? Haben sie eine Geschichte? Ja! Und was für eine! Als die ersten .Acadians' - also europäische Auswanderer französischer Abstammung - zwangsweise 1755 von den Briten aus Kanada vertrieben wurden, weil sie nicht der britischen Krone angehören wollten, siedelten sie nach einer 10-jährigen Odyssee in den unwirtlichen Sümpfen von Louisiana an. Sie brachten französische Akkordeon- Musik und Lieder mit. Diese vermischten sich mit dem Blues der schwarzen Plantagensklaven aus Afrika und den wilden Polyrhythmen der Karibik, die ja vor der Haustür Louisianas liegt. So entstand also Cajun & Zydeco als eine Fusion mehrerer Kulturen. Ein gutes Jahrhundert musste ins Land gehen bevor man dafür den Begriff Weitmusik kreierte. Später entwickelte sich daraus auch der R&B und Rock'n'Roll.



Photo Credits: (1) American Cajun, Blues & Zydeco Festival, (2) Ruben Moreno, (3) Daiquiri Queens (unknown/website).


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