FolkWorld #54 07/2014
© Africa Festival

Kam als Geheimtipp, ging als Star

Africa Festival

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FW#45

www.africafestival.org

26. Africa Festival, International Afro Music Festival, Würzburg, 29. Mai - 1. Juni 2014.

Am Sonntagabend ging in Würzburg das 26. Africa Festival zu Ende. Nach einer „Hochrechnung“ vom Sonntagmittag kamen rund 80.000 Besucher zum ersten Festival nach dem verheerenden Mainhochwasser des Vorjahres, als die Veranstaltung auf den Mainwiesen abgebrochen und teilweise verlegt werden musste. Festivalleiter Stefan Oschmann ist mit der diesjährigen Besucherzahl absolut zufrieden: „Wären die ersten eineinhalb Tage nicht völlig verregnet gewesen, hätten wir sicher noch ein paar tausend Gäste mehr gehabt“, so sein Fazit nach der viertägigen Veranstaltung.

Mayra Andrade

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FW#44

www.mayra-andrade.com

Bewährt hat sich aus Oschmanns Sicht das diesjährige Programmkonzept, das weniger auf große Stars, sondern verstärkt auf Neuentdeckungen und aktuelle Entwicklungen der afrikanischen Musikszene ausgerichtet war. Das zeigte sich schon am Eröffnungsabend, als die bis dahin weitgehend unbekannte kongolesische Sängerin Gasandji das Publikum im Veranstaltungszelt in Verzückung versetzte und mit riesigen Beifallsstürmen gefeiert wurde. „Sie kam als Geheimtipp und sie ging als ein neuer Star“, so Oschmanns Kommentar.

In die Herzen der 1500 Besucher im allabendlich ausverkauften Zirkuszelt spielte sich auch die 74-jährige Calypso Rose aus Trinidad und Tobago. Mit einer exzellenten Band im Rücken bot die Grand Dame des Calypso eine fulminante Show und sang ihren Hit „Israel by Bus“ gleich zweimal. Einmal auf der Bühne und dann zum Ende nochmals, als sie sich mitten ins Publikum begab und hunderte von Händen begeisterter Fans schüttelte.

Auch auf der offenen Bühne gab es viel Neues zu entdecken: Beispielsweise den Sänger und Gitarristen Mounawar von den Komoren, der mit seinem Trio eindrucksvoll zeigte, wie in seiner Heimat der Funk abgeht. Ein perkussives Feuerwerk brannte die Gruppe L’indigo von der Insel Reunion ab und „Debademba“ aus Mali und Burkina Faso zeigten, dass in diesen westafrikanischen Staaten nicht nur der Blues, sondern auch knackiger Rock mit feurigen Gitarren gespielt wird.

Große Resonanz fanden auch die neuen Infostände verschiedener Organisationen, die von den Besuchern reichlich aufgesucht wurden. Gleiches gilt für das ARTE-Kinozelt, in dem Filme aus und über Afrika gezeigt wurden. Das nach einjähriger Pause auf Wunsch zahlreicher Festivalgäste wieder aufgebaute Reggaezelt platzte abends aus allen Nähten.


Alle Abendkonzerte können unter concert.arte.tv/de/africa-festival-2014 angesehen werden. Am 3. August strahlt ARTE ein Best Of mit den schönsten Momenten des 26. Africa Festivals aus.


Photo Credits: (1) Africa Festival, (2) Mayra Andrade (unknown/website).


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