FolkWorld #48 07/2012
© Walkin' T:-)M

Wader Wecker Vater Land

Konstantin Wecker & Hannes Wader

Hannes Wader @ FolkWorld:
FW#18, #20, #22, #25, #27, #32,
#32, #40, #41, 45, #46, #47, #47

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Konstantin Wecker @ FolkWorld:
FW#18, #22, #25, #27, #33,
#37, #45, #45, #46, #46

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Folk on the Silver Screen: Zwei der erfolgreichsten deutschen Liedermacher aller Zeiten, zwei Persönlichkeiten, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten - und ein Film, an dem niemand vorbeigehen kann, der sich auch nur im entferntesten für Folkmusik und die deutsche Geschichte seit 1968 interessiert.

Vaterland, Vaterland
Bist mir gänzlich unbekannt
Wenn Vater Land besessen hätte      
Nebst seiner letzten Ruhestätte
Wüsste ich etwas davon
(Hannes Wader: Vaters Land)

Weiss der Teufel, was den barocken, bisweilen brachialen Bajuwaren Konstantin Wecker geritten hat, das kühle, introvertierte Nordlicht Hannes Wader anzusprechen, um gemeinsame Konzerte zu geben. Nach anfänglichen Zweifeln ist Wader über den eigenen Schatten gesprungen und hat sich auf das Abenteuer eingelassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: "Was für eine Nacht" war der Konzertmitschnitt vor einem Jahrzehnt sinnigerweise betitelt.

Der Münchner Dokumentarfilmer Rudi Gaul kam nun auf die Idee die gemeinsame Deutschlandtournee im Sommer 2010 mit der Kamera zu begleiten. Wader und Wecker beginnen zu proben, stehen gemeinsam auf der Bühne. Es dauert, bis die Chemie endlich stimmt und die Töne sitzen. Aber nach neunzig Minuten Film hat sich eine eingeschworene musikalische Gemeinschaft gefunden.

Das Ganze ist aber kein Konzertfilm, vielmehr porträtiert Rudi Gaul durch Interviews, Diskussionen, philosophischen Reflexionen als auch umfangreiches Bildmaterial aus den Archiven nicht nur die musikalische Karriere, sondern auch die Lebensgeschichte des koksenden Klavierathleten und des Gitarrenbarden mit DKP-Vergangenheit, die sich seit Ende der 1960er Jahre mit der bundesdeutsche Wirklichkeit in ihrem künstlerischen Werk auseinandersetzen.

Und glaubt mir Freunde, mir genügt      
Mein Vater zur Genüge
Ein ganzes Land als Vater war
Schon immer eine Lüge
(Konstantin Wecker: Vaterland)

Im Zug, backstage, am Küchentisch - Rudi Gaul fängt intensive Momente ein und zeigt, dass die beiden so unterschiedlichen Charaktere viele Berührungspunkte besitzen: sie sind streitbare Zeitgenossen, bis zum heutigen Tage politisch bewegt und, was ja kein Widerspruch sein muss, Poeten erster Klasse.

Vor allem eint sie als kritische Liedermacher die permanente Beschäftigung mit dem für uns alle Deutschen so wiedersprüchlichen Verhältnis zu Heimat und Vaterland. "Wader Wecker Vater Land" ist ein ehrliches und sensibles Porträt, lebendig und spannend. So kann Geschichtsdarstellung jenseits von Gudio Knoppschen Histotainment auch sein.

Seine Uraufführung feierte "Wader Wecker Vater Land" 2011 auf dem Filmfest München, wo er sogleich freudig begrüßt mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Ich hatte den Streifen im November auf dem Braunschweiger Filmfest sehen dürfen, Hannes Wader war höchstpersönlich anwesend und stellte sich den Fragen des Publikums. Nun ist Rudi Gauls kluge wie unterhaltende Dokumentation für das Heimkino erhältlich.

Wader Wecker Vater Land

Zorro Film präsentiert: WADER WECKER VATER LAND Eine Konzertreise durch zwei politische Lebensgeschichten Ein Dokumentarfilm von Rudi Gaul Mit Hannes Wader, Konstantin Wecker u.v.a. Deutschland 2011 Laufzeit: 90 min DVD-Release: 4. Mai 2012 Bonusmaterial: Erste Proben im Schloß (15 min) www.zorrofilm.de


www.waderweckerfilm.de


Photo Credits: (1) Konstantin Wecker & Hannes Wader, (2) Cover "Wader Wecker Vater Land" (from websites).


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