FolkWorld #52 11/2013

CD & DVD Reviews

FullSet "Notes After Dark"
Eigenverlag, 2013

www.fullsetmusic.com

English CD Review

Die junge irische, auf der diesjährigen Irish Festival Tour[51] präsentierte Band FullSet - bestehend aus Teresa Horgan (Flöte), Michael Harrison (Fiddle), Martino Vacca (Uilleann Pipes), Janine Redmond (Knopfakkordeon), Eamonn Moloney (Bodhrán) und Andy Meaney (Gitarre) - liefert auf ihrem zweiten Album "Notes After Dark" eine reichhaltige Sammlung von lebhaften Jigs (z.B. "Up and About in the Morning") und feurigen Reels ("Boil the Breakfast Early") ab und präsentiert sich als würdiger Nachfolger der Bothy Band und deren Nachfolgern. Der "March of the Min na Toitean Bull" aus der Feder des Donegal-Geigers Johnny Doherty hat hier (und bei Fidil)[47] einen prosaischeren Titel als das profane "Drunken Piper", unter dem ihn z.B. Vincent Campbell[42] eingespielt hat. Der "Leipheim Jig" des befreundeten, im Frühjahr 2013 mit der Irish Spring Tour herumreisenden Flötisten Stephen Doherty[51] ist dem gleichnamigen Donaustädtchen gewidmet. FullSet-Fiddler Michael Harrison setzt mit dem 7/8-taktigen "Ginger Nut" einen Balkan-artigen Akzent. Passt aber. Nur der "Reindeer Rag", obwohl mit viel Spaß an der Sache dargebracht, wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper, auch wenn der amerikanische Komponist Joseph Lamb (1887-1960) irischer Abstammung gewesen sein mag.
Teresa Horgan hat eine prächtige Stimme; nur an der Auswahl der Songs - die bekannten und populären "Both Sides the Tweed", "Roseville Fair" und "Ned of the Hill" - muss noch ein wenig gearbeitet werden. Das mir persönlich nur von Enoch Kent bekannte "Bonnie House of Airlie"[38] aus dem Schottland des 17. Jhds. ist eine schöne Ausnahme. Aber FullSet steht ja erst am Anfang ihrer Karriere und es kann noch viel passieren.
© Walkin' T:-)M


Téada "Ainneoin na stoirme - In spite of the storm"
Gael Linn Records, 2013

www.teada.com

Sligo-Fiddler Oisín Mac Diarmada hat schon eine beachtliche musikalische Karriere hinter sich.[18][23] Anno 2003 gründete er dann Téada und spielte mit einem sich langsam entwickelnden Line-Up vier CDs ein.[23][29][32][42] Zu diesem Zeitpunkt besteht das Line-up aus Paul Finn (Knopfakkordeon, Konzertina), Damien Stenson (Flöte), Sean McElwain (Gitarre, Bouzouki) und Tristan Rosenstock (Bodhrán). Ganz neues Bandmitglied ist der Melodeon-Veteran Séamus Begley, mit dem Oisín seit geraumer Zeit als Duo tourt.[48] Séamus bringt nicht nur die Musik des irischen County Kerry wie Slides zwischen den Reels aus dem Nordwesten Irlands unter, der TG4 Traditional Singer of the Year 2012 ist auch für seine butterweiche Gesangsstimme bekannt, mit der er die Ausdrucksmöglichkeiten Téadas erheblich erweitert. Gälische Titel wie "An Spailpin Fanach", "Pe in Eirinn i" und (das mir bislang unbekannte) "Ar a mBoithrin Bui" sind offensichtliche Wahl, "Saddle Tramp" aus der Feder des Countrysängers Marty Robbins lässt eher die Stirn runzeln.

"Ainneoin na stoirme" (Trotz des Sturmes) wurde auf Gael-Linns 60. Geburtstagsfeier in der Dubliner National Concert Hall erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt;[51] der Albumtitel soll auf die Robustheit der irischen Musik verweisen, die trotz der Launen dieser rezessiven Zeiten nicht nur überlebt, sondern zudem noch gedeiht. Oisín: Irland hat sich stark verändert, seitdem das Fieber des Materialismus abgeklungen ist, und die Anpassungen, die vorgenommen wurden, haben einen tiefen Eindruck hinterlassen. Aber wie unser verstorbener Nobelpreisträger Seamus Heaney sagte: "Wir sind nicht einfach ein Kredit-Rating oder Wirtschaft, sondern eine Geschichte und eine Kultur". Unsere Musik, Lieder, Sprache und Kultur haben tiefe Wurzeln; sie werden jeden Sturm widerstehen.
© Walkin' T:-)M


Die Hayner "Sonntag"
Verlag der Spielleute, 2012

www.diehayner.de

Anno Domini 1978 ist das Geburtsjahr der hessischen Tanzmusik-Combo Die Hayner. Tanzmusik? Jo, gemeint ist Bal-Folk, die sich zur Abwechslung einmal auf deutsche Wurzeln beruft: speziell aus dem heimischen Bundesland (z.B. der "Odenwälder Blatschtanz"), etwas weitergefasst die ganze Republik (der "Schwäbische Bauerntanz" oder der niederbayrische Zwiefache "Stadtkircha") und gelegentlich ganz Westeuropa umfassend ("Branle de Bourgogne" und die in Kalifornien überlieferte Chapelloise mit dem Titel "The German Hurdy Gurdies"). Im Laufe der Jahre hat der Kopf der Gruppe, Torsten Dreher (diatonisches Akkordeon), immer mehr eigene Mazurkas und Schottische komponiert und hier zudem noch einen Walzer beigesteuert. Vom befreundeten Nyckelharpa-Spieler Richard Buchner, der mit dem Hayner-Sackpfeifer und -Geiger Tilman Teuscher zusammen musiziert, stammen die "Pinguin Bourrées". Von der finnischen Akkordeonspielerin Anne-Mari Kivimäki, die nach eigenem Ermessen archaischen karelischen Techno spielt, stammt die Quadrille "Valpurin Katrilli", Mitte der 1990er-Jahre von der preisgekrönten Gruppe Spontaani Vire eingespielt (zu deren Bandmitgliedern heute auch Emilia Lajunen[50] und Johanna Juhola[52] gehören).
Doch zurück zu den Haynern. Die noch nicht erwähnten Bandmitglieder sind Bettina Stier-Zinn (Akkordeon, Blockflöte), Michael von der Weth (Drehleier) und Martin Fußmann (Kontrabass). Die Hessen haben immer zwei verschiedene Programme angeboten: zum einen ein Tanz- und Mittanzprogramm, bei dem die Paar- und Reihentänze auch angeleitet werden, zum anderen ein reines Konzertprogramm für den ungetrübten Musikgenuss. In diesem dürfte auch die von Torsten Dreher verfasste, vierteilige Mini-Suite "Serinka - Ein Lob auf den Apfel" zu hören sein. Das von Jürgen Treyz (Cara)[52] produzierte Album zum 35jährigen Bandjubiläum bietet Volksmusik, die sowohl Niveau hat als auch jede Menge Spaß macht. Ich frage mich nicht zum ersten und sicherlich auch nicht zum letzten Mal, warum es das in diesem Land so selten gibt.
© Walkin' T:-)M


Impius Mundi "Diese Nacht..."
Eigenverlag, 2013

impiusmundi.wix.com

Das Mittelalter-Septett Impius Mundi (was in etwa gewissenlose, gottlose Welt bedeutet) wurde Anno Domini 2006 in der zum ersten Mal in der Mitte des 12. Jhds. in den Wundern des Heiligen Bernward erwähnten Grafschaft Hoya (Landkreis Nienburg/Weser, Niedersachsen) gegründet und versucht nun mit ihrem zweiten Album, aus der norddeutschen Tiefebene herauszukommen und den Rest der Republik zu erobern. Dabei wildern sie in den Gefilden von Bands wie In Extremo (siehe Rezension weiter unten), wobei man deren markant-brachiale Gesangsleistungen sowie das ausgereiftere Songwriting abziehen muss. Zielgruppe sind, wie im absoluten Highlight "Auf das Leben", die Headbanger und Mitsinger. Dudelsack und Schalmei brummen und grollen über Stromgitarre, Bass und Schlagzeug. Gerade live im Konzert sollte, verbunden mit Bühnen- und Feuershow, die Post abgehen. Gelegentlich werden auch, wie in "Mit dem Nebel", besinnlichere Töne angeschlagen. Aber das mittelalterliche Lebensgefühl ist - außerhalb der Klostermauern - eben nicht kontemplativ, sondern lebenslustig - auch oder gerade wenn man sich immer nah am Tod bewegt.
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Christian Haase "Alles was gut ist"
SPV Recordings, 2013

www.haase-band.de

Christian Haases[32][39] fünftes Album "Alles was gut ist" zeigt einen Künstler, der sich aus dem Schatten von Gundi Gundermann herausgesungen hat - auch wenn Stimme und manch Reim und manch Redwendung an den verstorbenen Baggerfahrer und Liedermacher aus der Lausitz erinnern.[40] Stellvertretend dem Urvater deutscher Rockmusik Udo Lindenberg gewidmet, der deutschsprachige Musik vom Schlagerkorsett befreit hat, ist mit "Alles was gut ist" ein zeitgemäßes und geradliniges Rockalbum gelungen. Für den Leipziger Rockpoeten Anfang 30 wird die deutsche Rockmusik von einer handvoll alternder Barden regiert. Der Junior will die Senioren jedoch nicht vom Thron stoßen, sondern sagt dem Tralala-Musik trifft Blabla-Poesie der Casting-Shows den Kampf an, ist er doch noch einer der echten Musiker, die sich ihr Publikum Konzert für Konzert hart erkämpfen.

Anspieltipps: "Verlieben macht blöde" (nach dem Terenz-Sinnspruch "Amantes amentes", dt. "Liebende sind Verrückte"): Verlieben macht blöde, verlieben macht dumm, alleine sein ist öde, lieber verliebt sein und dumm ... "Die Irren" sind nicht die, die sich irren, die Irren das sind die, die in den Wirren nie die Fahne drehn ... Das offizielle Musikvideo "Alles was gut ist" ist ein Road-Movie-Clip mit GZSZ-Star Wencke Synak: www.youtube.com!
© Walkin' T:-)M


Tony McManus "Mysterious Boundaries"
Greentrax, 2013

www.tonymcmanus.com

English CD Review

Über den schottischen Fingerstyle-Gitarristen Tony McManus ist eigentlich kaum noch ein Wort zu verlieren, hat er im Laufe seiner Karriere zahlreiche Alben mit Musik von den schottischen Highlands bis zur kanadischen Ostküste eingespielt.[4][10][22][31][38][43] Doch was kommt jetzt? Thomas von Aquins mittelalterliche Hymne "Pange Lingua", Monteverdis innige Motette "Nigra Sum", eine "Allemande" von Johann Sebastian Bach, Erik Saties "Gnossienne #1",... Stücke aus der klassischen E-Musik, gespielt auf der Stahlsaiten-Gitarre. (Auch die klassische Nylonsaiten-Gitarren ist ja erst ein Instrument des 19. Jhds.) McManus meint, da er kein klassischer Musiker ist, wäre auch sein Weg nicht der konventionelle. Aber meine Hoffnung ist, dass wie auch immer der Weg aussieht, das Ziel - der emotionale Gehalt der Musik - dasselbe ist. Vielleicht sind die Grenzen zwischen den Genres durchlässiger als zunächst angenommen. Möglicherweise ist da der ein oder andere Hauch traditioneller keltischer Musik, wie sie McManus von Pipes und Fiddles auf die Gitarre übertragen hat. Aber es gibt nichts, was erschrecken und empören müsste. Im Gegenteil fehlt eher ein wenig die Leidenschaft, mit der McManus nicht nur irische und schottische Tanzmusik, sondern auch keltische Slow Airs interpretiert hat. Nichtsdestotrotz ein außergewöhnlich virtuoses, vielleicht längst überfälliges Album. Schliesslich kann man, um noch einmal McManus zu zitieren, auf klassische Musik genauso ansprechen wie auf die Bothy Band oder Led Zeppelin. Es ist Musik, die ganz tief berührt. Und wenn mich Musik bewegt, versuche ich instinktiv, sie für die Gitarre zu arrangieren.
© Walkin' T:-)M


Daniel Puente Encina "Disparo"
Polvorosa, 2012

www.danielpuenteencina.com

Der in Barcelona residierende chilenische Sänger und Gitarrist Daniel Puente Encina, der in diesem Sommer (mit dem mallorcanischen Perkussionisten Pep Luís García und dem argentinischen Kontrabassisten Pablo di Salvo) auf Festivaltour in Deutschland gewesen ist, hat eine bewegte Vergangenheit: Seine Post-Punk-New-Wave-Band Los Pinochet Boys wurde vom chilenischen Militärregime aus dem Land gejagt; in Hamburg gründete er die Ska-Rock-Band Niños Con Bombas und erfand mit Polvorosa den sogenannten Latin Elektro Clash. Mehrere Titel Encinas sind in Filmen von Fatih Akin (z.B. "Gegen die Wand") zu hören. Mit seinem letzten, im Italo-Western-Design daherkommenden Album "Disparo" (dt. Schuss) präsentiert er sich erstmals unter seinem eigenem Namen und nennt seinen frischgebackenen Stil Furious Latin Soul. Neun neue Stücke, sowie eine neue Interpretation des Los Pinochet Boys-Klassikers "Botellas contra el pavimento" (Flaschen gegen den Asphalt), mischen gekonnt Daniels markige Rock-und Soul-Stimme, seine minimalistische Stromgitarre und den Groove des französischen Perkussionisten Didier Roch. Die Musik ist tief im Blues verwurzelt und mit Boogaloo, dem perkussiven R&B der Latinos, aufgepeppt. Man hört Reggae, kubanischen Son, Mambo and Bolero. Nach eigener Aussage: Ich habe mir einen Bluesman der 20er Jahre vorgestellt, der auf wundersame Weise nach Kuba gelangt. Das Album ist eine Hommage an schwarze Musik der drei Amerikas ... Diese coole multikulturelle Latino-Mischung hat nicht nur das deutsche Publikum von den Sitzen gerissen.
Meine Favouriten sind der erstickend-feuchte Karibik-Blues "El diablo espera por mí" (Der Teufel erwartet mich), der Latino-Blues-Gangster-Roadmovie "Lío" (Chaos) und das psychedelische "Babylon".
© Walkin' T:-)M


L'ham de Foc "Cançó de Dona i Home"
Sonifolk/Galileo MC, 2013 (2002)

Al Andaluz Project "Salam"
Galileo MC, 2013

Die valencianische Band L'ham de Foc um den Saiten-Multi-Instrumentalisten Efren López und die Sängerin Mara Aranda ist eine der führenden Neo-Folk-Formationen Spaniens gewesen, die die traditionellen Wurzeln in eigenen Kompositionen und in mit historischen Instrumenten gespieltem, modernen Gewand neu erblühen ließen. Gegründet 1998 war ihre Musik eine stilistische Mischung aus den Traditionen Spaniens, der man die jahrhundertelange maurische Präsenz deutlich anhört. Nun ist das lange vergriffene zweite Album "Cançó de Dona i Home" (dt. Lied für Frauen und Männer)[27] - nach "U"[14] und vor "Cor de porc"[35] - aus dem Jahr 2002 endlich wieder erhältlich, das nach langer Tournee und einer sechs-monatigen Pause in Griechenland entstanden ist. Und so hört man nicht nur die traditionelle Musik des heimischen Valencias, sondern auch griechische Musik im besonderen und ganz allgemein Einflüsse aus dem gesamten Mittelmeerraum. Das Booklet enthält alle Texte in Spanisch, Deutsch und Englisch.

www.alandaluzproject.de

L'ham de Foc wurde 2008 aufgelöst. Mara Aranda veröffentlichte in Folge unter eigenem Namen[39] bzw. als La Banda del Pepo.[40] Elf Jahre nach "Cançó de Dona i Home" setzt das Al Andaluz Project mit Mara Aranda, der marokkanischen Sängerin Iman al Kandoussi und anderen nordafrikanischen Musikern sowie Mitgliedern der deutschen Mittelalter-Formation Estampie[51] die Suche nach der kulturellen Fusion fort.[43][48] Das neue, bislang dritte Studio-Album "Salam" (Frieden) enthält wieder eine gelungene Mischung von Titeln aus der christlich-spanischen (Cantiga de Santa Maria, 13. Jhd.), jüdisch-sephardischen (z.B. das bekannte "Cantiga del fuego") und arabisch-andalusischen Tradition (sowohl volkstümliche Lieder als auch Stücke der klassischen arabischen Musik), die drei großen Religionen in der Geschichte der iberischen Halbinsel. Ganz neu im Konzept der Gruppe finden sich Lieder der mittelalterlichen okzitanischen Troubadoure, hier Guiraut de Bornell (1138-1215) und Raimbaut de Vaqueiras (1180-1205), bei denen nach Auffassung der Musiker das Erbe der Araber und ihre Sensibilität u.a. für die Themen der andalusischen Poesie zu finden seien. Schließlich umfasste das Herrschaftsgebiet der Araber in seiner größten Ausdehnung auch Okzitanien, das heutige Südfrankreich.

Die acht Musiker des Al Andaluz Project stellen "Salam" noch bis Mitte Dezember live auf einer Deutschland-Tournee vor. Siehe den Tourtrailer @ www.youtube.com!
© Walkin' T:-)M


In Extremo "Kunstraub"
Universal, 2013

www.inextremo.de

Nach der Biografie[48] werfen In Extremo keinen nostalgisch verklärten Blick zurück,[39][48] sondern gehen nach vorne in die Vollen. Der spektakuläre Diebstahl von sieben Gemälden aus dem Pinsel von Monet und Matisse in Rotterdam hat die stimulatio für das neue Album "Kunstraub" abgegeben. Ist das entsprechende Titelstück auch nicht das Highlight, ist die Cover-Art schon ansprechender: sieben Rembrandt-Porträts, in die jeweils ein Antlitz eines Bandmitgliedes hineinretuschiert wurde. Doch zur Musik: noch nie klang das Mittelalter In Extremos so metal-lastig und thrashig. Das Album ist von vorne bis hinten geradeaus und eingängig, mit dem knackigen Opener "Der die Sonne schlafen schickt", der rockigen Single "Feuertaufe", dem etwas gemächlicherem, aber mitsing-tauglichen "Alles schon gesehen", und zuguterletzt das düstere und haarsträubende "Die Beute". Nach mehrmaligem Hören muss ich sagen, dass "Kunstraub" mir nach dem Erfolgsalbum "Sieben"[27] vor zehn Jahren am meisten Freude bereitet hat.
Ein Albumtrailer ist zu sehen @ www.inextremo.de, das Video zur Single "Feuertaufe" @ www.youtube.com.
© Walkin' T:-)M


Rainbirds "25th Anniversary Edition"
[Deluxe Album: 2 CDs + DVD]
Universal Music, /2013

www.rainbirds.com

Man schrieb das Jahr 1988; Literatur, Kino und Musik waren in den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht gerade Überflieger. Aber irgendwo muss noch eine Musikkassette von mir archiviert sein, auf der einen Seite Clannads[52] esoterischer Soundtrack aus der "Robin of Sherwood" TV-Serie, den nun eine ganze Generation mit Keltentum und Irland verbindet, auf der anderen Seite das namenlose Debüt einer nach einem Titel von Tom Waits benannten West-Berliner Pop-Band um die in Portugal und Brasilien aufgewachsene Sängerin-Songschreiberin Katharina Franck, die eine eingängige, moderne Folk-Rock-Mischung (Der Spiegel) spielte. Die Single "Blueprint" avancierte zu einem europaweiten Hit und schlug selbst in den USA hohe Wellen. An den riesigen Erfolg von Single und Album konnte die Band jedoch nie mehr anknüpfen; um die Jahrtausenwende wandelte Katharina Franck auf Solopfaden.[38]
Nun ist für 2014 ein neues Rainbirds-Album angekündigt und als Appetithäppchen gibt es bereits jetzt eine remasterte Wiederveröffentlichung des Debütalbums. Dank der einfach unvergleichlichen Stimme Katharina Francks, gleichzeitig ehern, emotional und eindringlich, sowie der kongenialen, gitarren-betonten Instrumentierung, wie man sie in Deutschland bis dato noch nie - und auch bis heute eher selten - gehört und produziert hat, erklingen die alten Lieder in neuer Frische und sind im wahrsten Sinne des Wortes zeitlos. Die Bonus-Disc enthält bislang unveröffentlichte Live-Versionen, einschließlich einer Version des namengebenden Tom-Waits-Songs, sowie von Katharina Franck im Alleingang eingespielte Demo-Aufnahmen, die zu den Wurzeln des Rainbirds-Sounds zurückführen: Kate Bush goes New Wave! Die DVD zeigt ein Live-Konzert vom 16. Juni 1988 auf der Ost-Berliner Radrennbahn; der Gitarrist ist Rodrigo Gonzáles, der spätere Bassist der Ärzte. Zuguterletzt erzählt das Booklet in Deutsch und Englisch die Geschichte von Katharina Franck und den Rainbirds von 1987 bis 2013.
© Walkin' T:-)M


Too Slim and the Taildraggers "Blue Heart"
Underworld, 2013

www.tooslim.org

Im populären Genre des Blues-Rocks ist Tim "Too Slim" Langford nicht nur ein Virtuose auf der elektrischen Slide-Gitarre, sondern erweist sich zudem immer wieder als brillanter Songwriter. "Blue Heart" rockt gleich mit einem Stück, das aus dem Stones-Œuvre stammen könnte, los, dass es eine Freude ist, obwohl das Blues-Rock-Trio The Taildraggers[37][39][45] hier insgesamt eher nach ZZ Top klingen. Gelegentlich wird ein klassischer Blues eingeworfen, aber Tim Langford[50] hält sich eher an die rhythmischeren und groovigeren Stücke. Dass ausgerechnet der Umzug Langfords in die Country-Musik-Hauptstadt Nashville für einen dreckigen und harten Sound gesorgt hat, ist wohl Ironie des Schicksals. Nur weiter so, Tim, lass dich nicht von den Cowboys verwässern!
© Walkin' T:-)M


The Stanfields "For King and Country"
Rookie Records, 2013

www.thestanfields.ca

Die working class band The Stanfields aus Hailfax, Nova Scotia, - O-Ton: Für uns ist Rock-Star ein Schimpfwort, dass mehr dem Ego schmeichelt als der Lebensqualität dient - ist eine an der kanadische Ostküste populäre Hard Rock/Punk-Party-Band, deren Sänger Jon Landry gelegentlich an den jungen Springsteen erinnert. Gerade wurde die erste Deutschland-Tour absolviert, auf dem Fuße folgt die Veröffentlichung eines komplett akustischen Albums auf dem Punkrock-Label Rookie Records. Neben der markanten Stimme Sänger Jon Landry dominiert die Mandoline von Craig Eugene Harris. Stilistisch erinnert mich "For King and Country" an Alben von englischen Gruppen wie Folklaw,[50] Hadrian's Union[50][51] oder die (akustisch aufspielenden) Hey Negrita[41] und Singing Loins.[38] Statt Strom- die Akustik-Gitarre und die in amerikanischer Folk- und Countrymusik verbliebene Hinterlassenschaft der irischen und schottischen Einwanderer Nordamerikas. Nur die sarkastischen Texte und die rauhe Direktheit der Band ist eine Konstante, egal ob sie elektrifiziert oder stromlos spielen. Hört mal rein, es könnte sich lohnen!
© Walkin' T:-)M


New York Voices "Let It Snow"
Eigenverlag, 2013

Sinatra Tribute Band & Max Neissendorfer
"Winter Wonderland"
Jawo Records, 2013

FolkWorld Xmas

Xmas-Songs aus dem American Songbook! "Let It Snow", "Winter Wonderland", "We Wish You A Merry Christmas", "Santa Claus Is Coming to Town" ...

www.newyorkvoices.com
Die New York Voices sind ein seit 1987 bestehendes Vokalquartett, das zur Zeit aus den Sängern Kim Nazarian, Lauren Kinhan, Darmon Meader und Peter Eldridge besteht. Ihre sieben Studioalben, darunter in diesem Jahr auch eine Zusammenarbeit mit der WDR Big Band, sind eine Mischung aus Klassik und Pop, Latin und Jazz. In jazzigen und swingenden Gefilden ist somit auch ihre nach dem Cahn-Styne-Song aus dem Jahr 1945 betitelte Weihnachtsscheibe angesiedelt. Es heisst, dass "Let It Snow" an einem der heissesten Tage des Jahrhunderts verfasst worden sei; die A-Capella-, Big-Band- und Orchester-Arrangements der Weihnachtsklassiker durch die New York Voices, sentimentale Momente nicht ausgenommen, erwärmen ebenso wie würziger Glühwein. Siehe eine Vorschau @ www.youtube.com!

www.sinatra-tribute-band.ch
Max Neissendorfer ist ein als Scat Max bekannter deutscher Jazzsänger und -pianist, der sich mit der Sinatra Tribute Band[44] auf klassischem Terrain von Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Junior bewegt. Nun entführt die musikalisch form-vollendete Band um den Trompeter und Flügelhornisten Sandro Häsler ins swingende "Winter Wonderland", wobei das Repertoire Evergreens aus den Alben "A Jolly Christmas from Frank Sinatra" und "The Sinatra Christmas Album" umfasst. Besinnlich-melancholische Titel (man denke nur an den deprimierenden Text von "Have Yourself a Merry Little Christmas") stehen dabei neben fast rockigen Arrangements der rhythmischeren und flotteren Nummern über Rudolph und Santa. Die Concert-Show "Winter Wonderland" findet am 16. Dezember 2013 im Kunsthaus Interlaken statt!

Das Weihnachts-Repertoire beider Gruppen könnte sicherlich insgesamt abenteuerlicher sein, aber die alten Songs sind eben nicht tot zu kriegen und erwachen in den Händen und Kehlen von professionellen Formationen wie den New York Voices oder der Sinatra Tribute Band immer wieder zu neuem Leben.
© Walkin' T:-)M


Patricia Salas "Latin Christmas"
ARC Music, 2002/2013

FolkWorld Xmas

www.patriciasalas.de

Patricia Salas wurde in Santiago de Chile geboren. 1970 begann sie noch in Chile ihre musikalische Karriere als Frontfrau des Damentrios Frecuencia Mod, die zahlreiche Hits in den lateinamerikanischen Charts hatten. Heute im Norden Deutschlands lebend schrieb sie Lieder für Interpreten wie z.B. das Schlagerpaar Al Bano und Romina Power und veröffentlichte sieben eigene CDs. Neben Popmusik der 70er- und 80er-Jahre, Country und Bluegrass spielt Patricia Salas mit Andreas Hecht (Gitarre) und Tim Swan (Perkussion) lateinamerikanische Musik. Schwerpunkt ist das Programm "Latin Christmas" zur Weihnachtszeit, das 2002 eingespielt und jetzt von ARC Music wiederveröffentlicht worden ist.
Die knappen 37 Minuten enthalten Weihnachtslieder aus Chile (4 Titel), Argentinien (3), Mexiko (2) und jeweils einem aus Kolumbien, Peru, Kuba und Brasilien, wobei viele Melodien von den Konquistadoren und Missionaren aus Europa mitgebracht worden sind, die Rhythmen jedoch in Lateinamerika aus den verschiedensten europäischen, indianischen und afrikanischen Traditionen synthetisiert worden sind.[52] Traditionelle Festtagslieder vermitteln Weihnachtsbotschaft und Brauchtum, vom spanischen Komponisten Salvador Ruiz de Luna (1908-78) finden sich vier den Regionen nachempfundene Weihnachtslieder. Wie immer bei den ARC-Publikationen üblich befinden sich Informationen über die einzelnen Titel in Englisch und Deutsch im Beiheft.
Das Weihnachtsfest in Lateinamerika, eine Mischung aus katholischen Weihnachtsbräuchen und indianischen Traditionen, ist eine beschwingte Angelegenheit. Es ist schließlich Hochsommer und die Vorbereitungen für den Karneval laufen schon. So ist auch die Musik, die Patrica Salas darbietet: Fiesta und Feuerwerk!
© Walkin' T:-)M


Karamelo Santo "Karamelo Santo"
Benditas Producciones, 2013

www.karamelosanto.com

Heiliger Bonbon! So heißt die Band Karamelo Santo ins Deutsche übertragen. Das heilige Bonbon ist nach zwanzig Jahren noch immer nicht ausgelutscht. Im Gegenteil, auf der aktuellen CD, die die Band ebenfalls Karamelo Santo nennt, klingt ihre Musik so frisch und aromatisch, wie gerade erst aus der Tüte gefischt. Aber genug der Süßwarenvergleiche. Karamelo Santo waren in den letzten Jahren darum bemüht, sich vom argentinischen Geheimtipp zu einer der führenden südamerikanischen Ska- und Reggaeikonen hochzuarbeiten. Das vorliegende Album geht ein paar Schritte weiter und schlägt neben Ska- und Latinorhythmen deutlich rockigere Töne an, wie im Song "Cumbia pelaa" zu hören ist. Die Cumbia spielt im Schaffen der Band eine zentrale Rolle, wie auf der aktuellen CD deutlich zu hören ist. Dazu setzen Karamelo Santo auf kräftige Bläsersätze. Die Mischung aus Cumbia, Reggae, Ska und Rock hat schon auf manchem Festival starke Vibrationen hervorgerufen. Das neue heilige Bonbon allerdings sorgt dafür, dass einem manchmal der Atem wegbleibt. Sind sie zu heftig, bist du zu schwach. Das Album ist ein ziemlich starker Drops.
© Karsten Rube


?Shmaltz! "Welcome to Malwonia - Reloaded"
AllYouCanEatMusic, 2013

www.shmaltz.de

Das Album "Welcome to Malwonia"[41] der Gruppe ?Shmaltz![50] Ist bereits 2008 erschienen. Doch nach dem immer größer werdenden Zulauf auf die anarchistische Republik Malwonien, haben sich die Mitglieder von ?Shmaltz! entschlossen, das Album ein zweites Mal rauszubringen. Etwas übergepuschelt, von altem malwonischen Staub befreit und mit Neuem überzuckert, kommt "Welcome to Malwonia" in der Reloaded-Version so einladend daher, wie im einstigen Original. Berliner Herzblut wird hier im Balkanbeat gepumpt, osteuropäische Tradition, Klezmer und eine Spur Dadaismus werden zusammengemischt, wie ein kräftiger malwonischer Borschtsch, also mit allem drin, was sich die Fantasie so leisten kann. Deftig, heftig - und sicher nicht jedermanns Sache.
© Karsten Rube


Tom Kell & Emiko Woods "Glory Bound"
First Baptist Church of Lakewood, 2012

www.tomkell.com

Manchmal ist es ja ganz gut, wenn man eine Sprache nicht so gut versteht oder wenigstens gut genug weghören kann. Im Falle der CD "Glory Bound" gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder zuzuhören und sich vom religiösen Missionseifer der beiden Baptisten Tom Kell und Emiko Woods auszuliefern oder ein bisschen daneben zu hören und sich von der musikalisch gut gemachten Gospel-, Country- und Folkmusik, die die Musiker vortragen, unterhalten zu lassen. Kell und Woods überspringen altersmäßig eine Generation, könnten Opa und Enkelin sein. Ihre gemeinsamen Wurzeln liegen in der Baptisten Gemeinde in Lakewood/Kalifornien. Dass in den amerikanischen Kirchen gern, viel und intensiv musiziert wird, weiß man vielleicht. Über diese Beschäftigung haben sich die beiden kennengelernt. Das harmoniert in den Songs hervorragend. Die Kompositionen sind einfallsreich und klingen enthusiastisch - was sicher auch der Botschaft ihrer Songs geschuldet ist. Der Titelsong "Glory Bound" ist ein durchaus mitreißender rockiger Folksound, auch wenn der Text ein kräftig die Missionstrommel rührt. Rührend ist der folgende, langsame Gospel "My Hallelujah". "Glory Bound" ist eine CD, die zwei religiöse Musiker bei der Überzeugungsarbeit zeigt. Musikalisch ist ihre Musik klappt das. Der Rest ist Ansichtssache.
© Karsten Rube


La Caravane Passe "Gipsy for one Day"
Szenario Arts, 2013

www.lacaravanepasse.com

Gipsymusik ist in Frankreich seit Jahrzehnten weitaus etablierter, als deren einstiege Verursacher. Während man einerseits in Öffentlichkeit und Politik wenig für Sinti und Roma übrig hat, gehört die Gipsymusik spätestens seit Django Reinhardt zum französischen Kulturgut. Auch die gegenwärtige Musikszene Frankreichs zigeunert sich großzügig durchs Repertoire der Wandervölker aus Süd- und Osteuropa. La Caravane Passe aus Paris nennen ihre aktuelle CD "Gipsy for one Day", als könne man schnell mal seine Identität und Herkunft wechseln. Musikalisch kann das dem Hörer allerdings nur recht sein, denn die Musik ist an Einfallsreichtum und Ausgelassenheit kaum zu überbieten. Osteuropäische Gipsymusik, wird von der Band gekonnt mit Countryelementen verbunden, HipHop und Tarantella trifft auf Chanson und Balkanchaos. Überall zwinkern die Manouches den Musikern über die Schultern. Eigentlich besitzt die CD nur 11 Titel, doch haben die Musiker so viel Spaß am Spiel mit ihrer selbstgewählten Eintagsgipsyidentiät, dass sie einige der Songs in verschiedenen Variationen vortragen. "T'as la Touche manouche" ist gleich dreimal zu hören. Einmal mit dem französischen Sänger und Gitarristen Sanseverino, einmal als instrumentale Version im Stile Django Reinhardts und einmal als Dj Remix für die Tanzfläche. Auch der Titelsong "Gipsy for one Day" und das Lied "What to do in Katmandou" kommen in verschiedenen Abmischungen daher. Auffallend ist die Freude an der Sprache, die besonders beim Sänger Toma Feterman zu bemerken ist. Der Ex-Punk besitzt eine gewisse Affinität für slawische Sprachen, die er sicher von seinen osteuropäischen Großeltern geerbt hat. Nicht selten hört man Texte auf Serbisch. Viel Spaß kann man auch am Song "St. Tropez" haben. Hier trifft die mediterrane Leichtfertigkeit auf all die Kuriositäten, die dieser schmucke kleine Ort zu bieten hat. Von den millionenschweren Yachten, bis zu den Paparazzi und VIP-Watchern, die bei exorbitant überteuerten Getränken in den Cafés an der Hafenpromenade ausharren. Beim Hören der CD kann man die Hingabe der Band nachvollziehen, sich für die Dauer eines Konzertes in eine Gipsyidentität hineinzutanzen. Man kann sie ja spätestens an der Garderobe wieder abgeben und in seine bürgerliche Unbekümmertheit zurückkehren.
© Karsten Rube


Souad Massi "The Definitive Collection"
Wrasse Records, 2013

Article: Vier Tage Sommer

myspace.com/massisouad

Souad Massi gehört in Frankreich zu den angesagtesten Musikerinnen aus dem Magreb. Die Algerierin hat 1999 ihre Heimat verlassen, damit sie überhaupt eine Chance hat, öffentlich singen zu können. Zu Hause war dies mit Repressalien verbunden. Ihre Einflüsse liegen schwerpunktmäßig nicht in der traditionellen Musik ihrer Heimat. Auch hört man auf ihren Platten nur wenige Anklänge an den Raï. Die amerikanische Countrymusik hat sie früh beeinflusst, ebenso der Flamenco. Spät lernte sie Gitarre spielen. Heute liebt sie es und fügt bei Liveauftritten hörenswerte Flamencoelemente ein. Der Gesang liegt ihr jedoch mehr am Herzen. Viel Melancholie, viel Traurigkeit liegt in ihrer Stimme, wenn sie über Algerien singt. Aber auch fröhliche Tanzmusik, die arabische Elemente und Pop verbindet, findet sich in ihrem Repertoire. Nach 15 Jahren Solokarriere und fünf vielbeachteten Alben wurde es nun Zeit eine Kollektion ihrer Songs zu veröffentlichen. "The Definitive Collection" wartet mit 20 Songs auf. Darin kann man Lieder hören, wie das schwungvolle "Nekreh el Keld" aus ihrem Debutalbum "Raoui" von 2001, "Manensa Asli" singt sie im Duett mit Daby Touré. Es stammt vom Album "Honeysuckle" aus dem Jahr 2005 und handelt davon, immer darauf zu achten, seine Wurzeln nicht aus dem Auge zu verlieren. Hier greift sie musikalisch zum Afropop. Allerdings findet sich auf dem Album "The Definitive Collection" auch die Popballade "Kin Koun Alik Ebaida", die außer der arabischen Sprache kaum noch von herkömmlichen Popsongs zu unterscheiden ist. So ändert sich die Wertigkeit in der Musik von Souad Massi. Das letzte Album "Ó Houria",[44] das auf der Kollektion auch mit einigen Beispielen vertreten ist, zeigt Souad Massi bereits als kommerziell orientierte Künstlerin, deren arabische Herkunft mittlerweile an Ausdruck verloren hat. Integration durch Popmusik führt eben doch dazu, dass Wurzeln leise absterben. Wer sich den musikalischen Werdegang von Souad Massi genauer betrachten möchte, dem sei "The Definitve Collection" ans Herz gelegt.
© Karsten Rube


Little Mike & The Tornados "Forgive Me"
Elrob Records, 2011

www.littlemikeandthetornadoes.com

Der New Yorker Bluesharmonikaspieler Little Mike alias Michael Markowitz ist schon eine halbe Ewigkeit im Geschäft. Mit zahlreichen Größen der Bluesszene trat er in Clubs und bei Festivals auf, bis er sich in den Achtzigern auch noch als Produzent beschäftigte. Mittlerweile hat er ein paar CDs unter seinem Namen auf den Markt gebracht. "Forgive me" ist seine Aktuellste. Gutgelaunt und hochmotiviert spielt er eine gute Stunde lang besten Rhythm & Blues. Groovig wirkt der Song "Fool to long", aber auch tempogedrosselt zeigt sich Little Mike von erfrischender Virtuosität, wie man bei "Little Therese" hören kann. "Forgive me" erweist sich als ein Bluesalbum, das man ihm nicht vergeben muss. Es ist gradlinig und mitreißend.
© Karsten Rube


Pi Jacobs "Urbanicana"
ThatCrazyChick Music, 2013

www.pijacobs.com

Pi Jacobs liefert auf ihrer Kurz-CD "Urbanicana" sechs eindrucksvolle Alternativ-Rock Songs ab. Diese halbe CD kam eigentlich nur als Vorabveröffentlichung eines etwas umfangreicheren Albums auf den Markt. Das ganze Werk ist noch nicht ganz fertig. Da sie auf Tour in den USA unterwegs ist, wollte sie jedoch auch etwas anbieten können. Sie entschied sich also für die Vorabveröffentlichung und die lässt sich hören. Pi Jacobs ist kein Name, bei dem man sofort "Aha" ruft, allerdings sind einige ihrer Lieder und auch ihre Stimme gelegentlich in der amerikanischen Werbung bei MTV und in einigen Filmen zu hören. Genügend Arbeit, um keine Zeit für ein eigenes Album zu finden. "Urbanicana" ist nun endlich ein Versuch, das zu ändern. Zeit wird es, denn ihre Songs sind poetisch und rockig zugleich, ohne dabei den Aufkleber "Kuschelrock" zu tragen. Ihre Musik kann man nicht als nostalgische Huldigung des ländlich geprägten Americana verstehen. Sie ist eher der rotzige Ausdruck des städtischen Amerika mit all seinen Ausweglosigkeiten. "Trying to be love" drückt dies vielleicht am deutlichsten aus. Das ist allerdings auch schon der letzte der sechs Titel, dieses äußerst schmackhaften Appetithappens. Hoffen wir, dass das vollständige Album bald erscheint und einen ebenso guten Nachschlag bereithält.
© Karsten Rube


Wendy Flower "New"
Rompytown Records, 2012

www.wendyflower.com

Wendy Flower und ihre Schwester Bonny waren bereits Anfang der Siebziger Jahre im Musikgeschäft. Damals passte ihr Name, die „Flower Sisters“ zum musikalischen Umfeld der Blumenkinder in San Francisco. Aber nach 1972 blieb es ruhig bei den Flower Sisters. Es mussten erst 35 Jahre ins Land gehen, bis sich Wendy Flower wieder der Musik zuwandte. Und weitere Fünf, bis sie es wagte, das Album "New" zu produzieren. Die Sängerin scheint aus einem langen Dornröschenschlaf geküsst worden zu sein und dabei ausgeschlafen und erfrischt in der Gegenwart angekommen zu sein. Vielleicht hängen ein paar Flower- Power Blüten an ihrem musikalischen Kleid, aber altbacken ist keiner der Songs. Mit beruhigender und klarer Stimme erzählt sie ihre Geschichten, begleitet sich dabei selbst am Piano, spielt Cello und verschiedene Perkussionsinstrumente, während Gawain Mathews und ihre jüngere Schwester Bonnie Gitarre spielen. Was auf dem selbstgemalten Cover wie späte Selbstverwirklichung wirkt, ist tatsächlich das Ergebnis eines langen Weges zu einem hörenswerten musikalischen Selbstbewusstsein. "New" ist alles andere als ein beliebiges Spätwerk, sondern ein pfiffiges und durch und durch eingängiges kleines Prachtstück, das sich besonders dann entfaltet, wenn man sich der Musik von Wendy Flower bewusst widmet.
© Karsten Rube


Cocos Lovers "Gold or Dust"
Smugglers Records, 2013

www.cocoslovers.com

Sieben Leute aus der Grafschaft Kent haben sich vor fünf Jahren zusammengefunden, um ihre kentischen Folkwurzeln zu pflegen. Inzwischen erschien mit "Gold or Dust" ihr drittes Album. Schon das von Kritikern hochgelobte Album "Elephant Lands" spielte mit Einflüssen aus der afrikanischen Weltmusik. "Gold or Dust" führt diesen Stil fort und überrascht mit eingängigen Songs, die mich etwas an David Byrnes CD "Rei Momo" erinnern. Das liegt vielleicht am Gesang, aber sicher auch an der Instrumentierung. Hervorragend ist der Wechsel zwischen Mandoline, Banjo und der im Afropopstil gespielten elektrischen Gitarre. Violine, Flöte und Akkordeon sorgen für den folkigen Grundton. Zwischendrin verzaubern Cocos Lovers mit schönem Chorgesang. Songs wie "Emily", Walk among the Ghosts" und "Hollow is the Ground" bleiben lange im Ohr. "Gold or Dust" ist Musik, die es nicht nötig hat, sich aufzudrängen. Es reicht sie zu hören, um von ihr eingenommen zu sein.
© Karsten Rube


Capercaillie "At the Heart of it All"
Vertical Records, 2013

www.capercaillie.co.uk

Sie haben sich lange Zeit gelassen, die Musiker von Capercaillie, um eine neue CD zu produzieren. Exakt fünf Jahre seit “Roses and Tears”.[36] Bei anderen Bands würde man von Comeback reden, aber wer in der Zwischenzeit die Gelegenheit hatte Capercaillie live zu erleben, weiß, dass sie unverändert zu den besten Bands der keltischen Musikszene zählen und nie weg waren.[38] “At the Heart of it All” ist ein spannendes Album, das den Hörer in die schottischen Hochlande entführt, keltische Mystik erzeugt, ohne im keltischen Folklorekitsch zu ertrinken und die Ballade ebenso überzeugend zu präsentieren weiß, wie den ausgelassenen Reel. Capercaillie feiern zugleich mit diesem Album ihr 30jähriges Bestehen. In dieser Zeit haben sie viel für die gälische Musik getan, ihre Tradition ebenso gepflegt, wie wiederbelebt, sie mit modernen Elementen aufgerüscht und sogar für poporientierte Hörer interessant gemacht. Nebenbei produzierten sie noch Filmmusik. "At the Heart of it All" ist keine Rückbesinnung auf ihren Ursprung, obwohl das Album wieder deutlich ursprünglicher klingt und mit ein paar traditionellen Reels und Jigs aufwartet. Das Album ist eher die konsequente Weiterführung dessen, was Capercaillie über die Jahre verkörperte, Schottlands musikalisches Erbe als Kultur der Gegenwart hörbar zu machen. Wieder einmal ist ihnen das hervorragend gelungen.
© Karsten Rube


Roberto Santamaria & his Latin Jazz Stars "Fiesta al Jazz"
Connector Records, 2013

www.roberto-ritmo.com

Afrocubanischer Jazz in der Tradition der großen Bigbands ist der Lebensinhalt des kubanischen Perkussionisten Roberto Santamaria. Der Name hat Tradition. Schon sein Onkel Mungo Santamaria wurde als Perkussionist weltberühmt und gilt als Mitbegründer des Afro Cuban Jazz. Roberto Santamaria zeichnet eine besondere Technik im Congaspiel aus. Die CD "Fiesta al Jazz", die er mit seiner Band, den Latin Jazz Stars in Süddeutschland eingespielt hat, ist ein Tribut an die goldenen Zeiten des Latin Jazz. Zu hören sind großartige Bläsersätze und effektvolle Percussion in stimmigen Arrangements. Die Besetzung der Band liest sich, wie die Nominierungsliste der Latin Grammy Awards. Joe Gallardo zählt als Posaunist zur Jazzelite. Seine Komposition "Amancer", die auf der vorliegenden CD zu hören ist, bekam 1976 den Grammy. Der Trompeter Mike Mossmann spielte mit Dizzy Gillespie und Gerry Mulligan und der Pianist Hector Martignon war bereits bei Ray Barretto und Tito Puente am Start. Vereint durch die Liebe zum Latin Jazz und dem musikalischen Feingefühl des Bandleaders Roberto Santamaria gelang es den Latin Jazz Stars eine berauschende CD zu produzieren, die wie eine musikalische Cocktailparty am karibischen Strand wirkt.
© Karsten Rube


Trebunie Tutki & Twinkle Brothers "Songs of Glory"
Agora, 2008

www.trebunie.pl

Diese CD macht schon Spaß, wenn man sie in die Hand nimmt. Ein wunderschönes Booklet begleitet die CD der Trebuni Tutki & Twinkle Brothers. Die Trebunifamilie blickt auf eine inzwischen einhundertjährige Tradition von Musikern in ihrer Region, dem Tatravorland zurück. 1992 trafen die Hirtenmusiker auf die Twinkle Brothers, eine der dienstältesten jamaikanischen Reggaebands. Diese außergewöhnliche Verbindung zählte zu den belebendsten Elementen der Weltmusikszene Anfang der 1990er. "Songs of Glory" ist eine Wiederbelebung dieser erfolgreichen Zusammenarbeit. 18 Songs voller Lebensfreude zwischen Schneewanderung und karibischem Sonnenbrand hält die CD bereit. Hervorragend, wie sich der elektronische Dub mit den folkloristischen Geigen der Tutkifamilie verbindet. "Songs of Glory" ist ein Brückenschlag zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die gerade deshalb ganz ausgezeichnet harmonieren.
© Karsten Rube


Randy Sharp, Jack Wesley Routh, Sharon Bays & Maia Sharp
"Dreams of the San Joaquim"
Blix Street, 2013

www.randysharp.ws

Betrachtet man das San Joaquim Valley in Kalifornien aus der Luft, so sieht man nichts als Felder. Das große Längstal, das einst eine Halbwüste war, wurde mit dem Auto erschlossen und fast vollständig der Landwirtschaft zugeführt. Zwar gibt es mit Sacramento und Bakersfield zwei bedeutende Großstädte in diesem Areal, doch der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Die meisten Arbeiter, die sich dort Anfang der 1930er Jahre angesiedelt haben, stammen aus der Gegend Amerikas, die man "The Dust Bowl" nennt, jene trockene Staubschüssel im amerikanischen Binnenland, die durch die Rodung der Prärien entstand. Auch die Vorfahren der Musiker des Albums "Dreams of the San Joaquim" sind erst Mitte letzten Jahrhunderts in dieses Tal eingewandert. Das Album ist eine musikalische Reise, die quer durch das Tal führt. Es sind Heimatgefühle unterschiedlichster Prägung, die man hier zu hören bekommt. Familie Sharp greift auf andere Erlebnisse zurück, die sie vertonen, als der zweimalige Cash-Schwiegersohn Jack Wesley Routh. Während Letzterer gern in Countrymelodien und Lonesome Cowboy Gefühlen schwelgt, wie besonders in "Broken Arrow" zu hören ist, hört man bei den Sharps eher die Ballade, den langsamen Walzer und die Einflüsse des Tex-Mex heraus. Einige der Songs werden mit der Orgel begleitet. Manchmal fühlt man sich, als wäre man in einer Fernsehserie der 80 Jahre gestrandet, wie etwa bei dem Song "Ridin' On the Night Train". "Beyond the Great Divine" besitzt den Rhythmus einer Tanzveranstaltung der Innung der Lamadeckenverkäufer. Aber Lieder, wie "For Old Time' Sake", der bereits erwähnter Song "Broken Arrow" und das titelgebende Stück lassen die beiden Tiefpunkte gekonnt wieder verblassen. Angetan hat es mir besonders "A Home", ein Lied, das stark an den Kansashit "Dust in the Wind" erinnert. Insgesamt ist "Dreams of the San Joaquim" ein durchwachsenes, aber weitgehend angenehmes Album.
© Karsten Rube


Vasco Hernandez "Luz de Otra Manera"
ARC Music, 2013

www.vascohernandez.com

Das Album des Flamencogitarristen Vasco Hernández "Luz de Otra Manera" ist ein eindrucksvoller Einstieg in die Flamencoszene. Der in Andorra geborene Hernandez bekam seine erste Gitarre mit 12 Jahren geschenkt. Damals wohnte er bereits in Madrid und in seiner Nachbarschaft erlebte er die Kultur der Zigeuner. Er experimentierte an Hand dieser Einflüsse und entwickelte schnell seinen eigenen musikalischen Stil. Mit 18 Jahren gründete er das Vasco Hernandez Trio, das er nach vier Jahren zugunsten einer Solokarriere aufgab. Seitdem lebt und arbeitet er in Barcelona. "Luz de Otra Manera" fasst sein derzeitiges Können zusammen. Leidenschaftlich spielt er Soleas, setzt punktuell Zapateados, den im Flamenco beliebten Stepptanz und das Händeklatschen als Soundmittel ein. El Galvi nennt sich der Sänger, der die Kunst des Flamencogesangs beherrscht und einige Lieder mit seiner hohen und manchmal recht lauten Stimme begleitet. Hernandez setzt verschiedene regionale Spielarten des Flamenco neben jazzig anmutende Stilelemente und verleiht seiner Musik damit ein wenig mehr Weltläufigkeit.
© Karsten Rube


Mayito Rivera "Alma de Sonero"
Termidor, 2013

www.mayitorivera.net

Lebendig Tanzmusik aus dem Herzen Kubas hat Mayito Rivera schon seit seiner frühesten Jugend gemacht. Zwanzig Jahre agierte er bei den legendären Los Van Van. Seit 2011 wandelt er auf Solopfaden, was angesichts einer von großer Orchesterbegleitung abhängigen Musik, wie der afro-kubanischen Tanzmusik leichter gesagt, als getan ist. Der Sänger verdingte sich also bei den großen Rumba-, Son- und Salsabands der Gegenwart. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass er seine CD "Alma de Sonero" von der bekannten kubanischen Band Soneros de Verdad präsentieren lässt. Bei den legitimen Nachfolgern des Buena Vista Social Clubs unter ihrem großartigen Bandleader Luis Frank Arras hat sich Rivera seit 2012 als Frontmann betätigt. "Alma de Sonero" ist eine typische Soneros de Verdad Produktion, die ausschließlich Kompositionen und Arrangements von Mayito Rivera beinhaltet. Er beschreibt gekonnt seine Heimatprovinz, schwelgt in nostalgischer kubanischer Tanzmusik und lässt auch mal die fette Romantikschnulze von Bord. Zwischendrin gibt es eine Liebeserklärung an die kolumbianische Latin-Pop-Ikone Shakira. "Alma de Sonero" ist ein gefälliges, durchaus hörbares Album afro-kubanischer Tanzmusik, das allerdings unter vielen ähnlichen Produktionen der Latin-Szene nicht übermäßig herausragt.
© Karsten Rube


Dota "Wo soll ich suchen"
Kleingeldprinzessin Records, 2013

www.kleingeldprinzessin.de

Wenn Dota Kehr zu singen anfängt, steht man vor der Wahl still zuzuhören oder mitzusingen. In beiden Fällen ist man eins mit ihrer Musik, mit ihren Texten, mit ihren Gedanken, die ganz allmählich zu den eigenen werden möchten. Im Alltäglichen versteckt sich das Besondere. Sie sieht das und teilt es mit. Zwar sagt sie selbst, ihre Lieder seien entweder traurig oder beängstigend. Doch ganz so stimmt das nicht. Ihre Lieder sind auch Liebeserklärungen. (Es sei denn, ich habe sie gänzlich missverstanden). Der Auftakt der neuen CD von Dota und ihren Stadtpiraten "Wo soll ich suchen" ist so eine Liebeserklärung, nicht ganz ohne Traurigkeit aber immer mit ganz viel Sehnsucht. Das gehört zusammen. Glück kann man nur dann erkennen, wenn man dessen Verlust zu fürchten weiß. "Du musst dich nicht messen" ist ein Lied, das den Erfolg, dem sich der Mensch verschrieben hat, hinterfragt. Hier paart sich Gesellschaftskritik mit bedingungsloser Hingabe zum Einzelnen. "Sommer", noch so ein schönes Lied. "Denk nicht ans Gewitter, denn du bist für die Wahrheit zu schön", singt sie und "... lass dich Blenden". Eine wunderbare Huldigung des Augenblicks. Rockig agiert Dota an einigen Stellen auf diesem Album auch. Wut scheint ein weiteres Thema zu sein, das die Musik auf diesem Album antreibt. "Warten auf Wind", "Das Wesen der Glut" und das Lied "Konfetti", das ein ungewöhnlich lebendiges Lied über das Sterben ist, markieren den ruppigeren Teil der CD. Ihre Texte erwischen den Hörer oft aus dem Hinterhalt. Ihre Lieder besitzen eine zärtliche Poesie, die in klaren und verständlichen Bildern direkt ins eigene Gefühl einziehen. Nicht selten wandert ein angenehmer Schauder den Rücken hinauf, wenn ich eines dieser musikalischen Bilder vor mir aufziehen sehe. Musikalisch hat Dota neben den bisher eher sparsamen Arrangements, deutlich mehr aufgetragen. Zum Heulen schön sind diese kurzen Bläsereinsätze, wie in "Du musst dich nicht messen" oder "Im Tausch" oder auch die Streicher im Lied "Risse" Die heftigen Gitarrenakkorde in den eher wütenden Liedern nehmen mich ebenfalls gefangen. Die CD „Wo soll ich suchen“ von Dota Kehr ist auch ein Wiedererkennen. Ein paar der Lieder befinden seit einiger Zeit in ihrem Liverepertoire und haben es jetzt endlich auf einen Silberling geschafft. Ich kenne Dotas Lieder erst seit zwei Jahren. Es ist schön, dass diese Songs in meinen Kopf Einzug gehalten haben. Sie sollen da auch nicht wieder raus.
© Karsten Rube



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